Februar | 2017 | Februar 2017 – Doswald on Tour

    Monat: Februar 2017

    Baja California

    Am Montag, 23. Jan. fuhren wir bei Mexicali über die Grenze
    nach Baja California. Alles ging reibungslos, die Grenzbeamten
    waren sehr nett, ein paar Formulare ausfüllen, das Touristenvisa
    bezahlen: das wars !

     

    Beim ersten Campingplatz in San Felipe wurden wir gleich mal
    übers Ohr gehauen. Das Schlitzohr vom Platz merkte sofort, dass
    wir blutige Mexiko-Anfänger sind. Darum bezahlten wir für zwei Tage
    gleichviel wie unser Nachbarn, ein belgisches Ehepaar, für fünf Tage.
    Selber schuld!!!!

     

    Abfallentsorgung auf mexikanisch! Das Fass im Vordergrund gehört
    zu unserem Campingplatz. Auch da wurden unsere Abfälle am Morgen
    einfach angezündet und verbrannt.

     

    Nach einer Nacht am wunderschönen Strand in Alfonsina
    überquerten wir auf dem Highway Nr. 5 das Gebirge Sierra Calamajue.
    Die 35 km Naturstrasse wird zur Zeit ausgebaut, darum ist das ganze
    eine ziemlich holperige Angelegenheit.
    Oben oder unten durch?
    Wir probierten es zuerst unten, mussten dann aber
    zurück, weil es dort einen noch viel grösseren See gab. Ein paar Tage
    vorher hatte es geregnet, darum hatte es in diesem sonst so trockenen
    Gebiet ein paar solche Wasserlöcher.

     


    Nach dreieinhalb Stunden durch eine wunderschöne Gegend war der
    Stress für uns und den Camper überstanden.

     

    An der Lagune San Ignazio fanden wir einen wunderschönen Platz ganz
    aussen am Meer. Der Campingplatz mit Restaurant ist nur im Winter in der
    Walsaison geöffnet. Es gibt keinen Strom und das Wasser wird zugeführt
    und in grossen Tanks gelagert.
    Es hat nur Pit-WC und Duschen. Duschen, d. h. das Wasser wird mit Solar
    aufgeheizt, dann ersetzt ein Eimer die Duschbrause.
    (12 Liter reichen ist angeschrieben!)
    Unsere Solarpanel haben uns genügend mit Strom versorgt und
    eine Dusche haben wir selber dabei.

    Drei Tage mussten wir hier warten bis der starke Wind nachliess. Das
    Wetter war wunderschön, den ganzen Tag strahlende Sonne, aber der
    Wind war so stark, dass kein Boot hinausfahren konnte.
    Endlich am Montag war windstill. Diese Bootsfahrt war ein Erlebnis,
    das wir nicht so schnell vergessen werden. Die Wale haben überhaupt
    keine Angst und schwimmen neben und unter den Booten durch.
    Die riesigen Grauwale kommen im Dezember vom hohen Norden
    in die Lagunen von Mexiko um ihre Jungen zu gebären. Im Frühling
    schwimmen sie die Tausende von Kilometer wieder zurück, nach
    dem kühlen Kanada und Alaska.

     

    Leider gibt es auch solche Unfälle. Dieses 5 Meter grosse Wal-Baby
    wurde beim starken Wind an unseren Strand gespült . Wahrscheinlich
    hat es seine Mutter verloren und hat sich ins seichte Wasser verirrt.
    Bei Ebbe war es dann zu spät für ihn.
    Als wir es fanden, war das Wasser eben zurückgegangen. Zwei Stunden
    vorher gingen die Wellen hinten noch bis zum Gebüsch.

     

    Wieder mal ein wunderschönes Plätzchen am Strand. Der Weg zu diesem
    Platz schafften wir durch den Sand aber nur mit Schaufeln und mit
    Schwung.
    Für mich gab es darum eine ziemlich schlaflose Nacht, weil ich mir
    Sorgen machte, ob wir es am am nächsten Morgen schaffen würden
    fortzukommen. Es klappte dann aber zum Glück sehr gut.

     

    La Paz ist die Hauptstadt von Baja California. Beim Spaziergang an der
    schönen Strandpromenade bei 25 Grad dachten wir an die kalte Schweiz.

    Begegnungen am Rande

    Während unserer dreimonatigen Reise trafen wir schon viele interessante Leute.

    Da ist dieser Grieche, der in der USA ein kleines Segelboot kaufte und nun seit drei Jahren auf diesem Boot lebt und von Bucht zu Bucht schippert. Wenn die Wellen von vorne kommen, gehe es gut, wenn sie von der Seite kommen und das Schiff seitwärts hin und her schaukle, sei es manchmal schon etwas mühsam zum schlafen.

    Da ist dieser Kanadier, der jeden Herbst mit seinem riesigen Wohnmobil und mit dem Auto hintennach von Kanada nach Baja California fährt und im Frühling wieder retour. Und das mit 86 Jahren. Und er sei seit 61 Jahren verheiratet, sagte er mit einem Augenzwinkern. Wir seien ja noch richtige Babys!

    Da ist dieses junge Paar von Israel. Sie kauften in LA ein altes Wohnmobil. Darin reisen sie jetzt umher, solange das Geld reiche,
    erzählten sie …….
    Das Problem ist nur: das Wohnmobil war sehr billig, aber es braucht so viel Benzin, dass es ihnen die Geldscheine nur so aus dem Portemonnaie zieht.

    Da ist dieses Paar aus San Francisco. Sie waren hell begeistert von unserm kleinen Wohnmobil. So etwas Kleines hätten sie auch gerne. Das sei doch viel einfacher als ihr Dickschiff. Sie wollten gerne reinschauen und sie öffneten wirklich jedes Schränkchen. Im Bad hätten sie am Liebsten die Douche gleich ausprobiert. Am Schluss meinten sie dann aber, ihres sei doch besser. Sie hätten einen Living-Room, eine separate Essecke, einen viel grösseren Kühlschrank, ein viel grösseres Bad, eine Mikrowelle, einen Backofen ……. usw. usw. Na ja man kann nicht alles haben!

    Was wir uns immer wieder erstaunt, sind die vielen Schweizer, Deutsche, Holländer usw. die z. Teil schon seit Jahren mit ihren Off-Roadern unterwegs sind. Was die alles erzählen: wo sie schon überall waren, was sie schon erlebt haben und noch lange nicht genug haben…….Und in diesen Mobilen haben sie viel weniger Platz als wir! Wir kommen uns dann mit unserem geplanten Jahr als völlige Anfänger vor.

    Los Barriles

    Eigentlich wollten wir noch etwas in La Paz bleiben. Als dann aber
    am Samstagmorgen eine Bühne aufgebaut wurde, und plötzlich
    Dutzende von Jugendlichen das Massenlager unseres Campingplatzes
    bezogen, ergriffen wir schlagartig die Flucht. Eine schlaflose
    Nacht wollten wir uns nicht antun. Wir kommen auf unserem
    Rückweg nach USA ja wieder in La Paz vorbei.
    Also zusammenpacken und weiter nach Süden fahren.

     

    Wir landeten in Los Barriles einem kleinen Dörfchen etwa 100 km weiter
    südlich. Unser Campingplatz liegt direkt am Meer mit
    kilometerlangen weissen Sandstränden.
    Weil es ziemlich oft windet ist Los Barriles eine Hochburg für Kite Surfer.
    Wir sind aber am Rande vom Dorf und bekommen das emsige
    Treiben nur von der Ferne mit.
    Bei uns ist es wunderbar ruhig.

     

    Ein weiterer gestrandeter Meeresbewohner

     

    Unsere Nachbar!!
    Hier im Süden ist der Ueberwinterungsplatz der Kanadier. Unser Nachbar
    kommt von Alberta und hat hinter seinem 12 Meter langen Wohnmobil noch
    einen etwa 7 Meter langen Anhänger angehängt. Darin führt er sein Auto,
    Velos und noch verschiedenes mit. Er verbraucht etwa 5 mal soviel Diesel
    wie wir.

    Das Wetter ist herrlich, blauer Himmel und sehr warm.
    Also haben wir beschlossen noch eine Woche hierzubleiben,
    bevor es dann an die Südspitze der Baja California geht.

    Am südlichsten Punkt

    In Cabo San Lucas angekommen, reservierten wir nur schnell
    unseren Campingplatz, um danach im nahen Wal-Mart
    einzukaufen. Schon fielen die ersten Tropfen, und dann
    ging es los. Es schüttete wie aus Kübeln. Dass hier niemand
    auf Regen eingestellt ist, merkten wir schnell. Überall im
    Laden zwischen den Gestellen tropfte es, und es wurden
    Kübel und Kessel untergestellt. Die Passagen zwischen
    den verschieden Geschäften waren wohl überdeckt, es
    waren aber nur Schattendächer und demzufolge
    fiel der Regen ungehindert durch. Wir Schweizer waren
    die einzigen, die einen Schirm dabeihatten. Ein Schirm
    wird hier nur als Sonnenschutz gebraucht.

     

    Nach einer Stunde herrschte auf den Strassen
    ein Chaos. Reissende Bäche flossen durch die
    Quartiere und Hoteleinfahrten. Auch wir mussten
    einen Umweg fahren, um wieder zu unserem
    Campingplatz zu gelangen.
    Das war jetzt der erste Regen seit wir in Mexiko
    sind.

     

    Am nächsten Tag war aber wieder strahlender
    Sonnenschein angesagt. Zeitig nahmen wir den
    einstündigen Marsch zum Hafen unter die
    Füsse.
    Der Kapitän eines kleinen Glasbodenbootes
    nahm uns mit hinaus und zeigte uns die
    verschiedenen Buchten, Sandstrände und das
    berühmte Felsenfenster; der südlichste Punkt
    der Baja California.

     

    Bei diesen Felsen treffen der Pazifik
    und der der Golf von Kalifornien
    aufeinander.

     

    Dieser faule Seelöwe liess sich von den Booten,
    die seinen Felsen umkreisten, überhaupt nicht
    stören. Selenruhig döste er auf seinem Thron.

    Ab morgen geht es wieder Richtung Norden. Wir
    werden die 1’600 km schmale Strassen bis an
    die Grenze zu der USA noch richtig geniessen.

    Todos Santos

    Seit einer Woche campieren wir nun im kleinen Städtchen Todos Santos.
    Wir haben wunderschönes Wetter, jeden Tag 25 Grad und strahlend
    blauer Himmel.

    Todos Santos ist ein typisch, kleines Mexikaner Städtchen. Mittendurch
    ist die Hauptstrasse asphaltiert, alle anderen Strassen sind noch
    naturbelassen. Manchmal sehen sie allerdings eher wie ausgetrocknete
    Bachläufe aus.

     

    Todos Santos wurde vor allem bekannt durch den Welthit der „Eagles“:
    Hotel California (1976)

    https://www.youtube.com/watch?v=9jXmPZeZTUs

    Dieses Hotel ist heute Kult, und es ist das Ziel jedes Baja California
    Reisenden hier einen Foto Halt einzulegen. Es hat viele kleine
    Souvenir Shops und Restaurants in diesem Ort.

     

    Blick von einem nahe gelegenen Hügel aufs Meer. Manchmal sieht man
    das Blasen von ein paar vorbeiziehenden Wale.

     

    Wandern und Velofahren gibt immer Hunger!

     

    Angesicht dieser Brandung haben wir auf das Baden verzichtet. Die
    Erfahrungen auf Hawaii, vor einem Jahr, sitzt uns immer noch in
    den Knochen!

     

    Immer wieder stossen wir auf Kleinode am Wegesrand und fragen uns,
    wie in dieser kargen Landschaft so etwas Schönes überleben kann.