Juni | 2017 | Juni 2017 – Doswald on Tour

    Monat: Juni 2017

    Einen wunderschönen Ausflug machten wir zum Ort Telegraph Creek.
    112 km Naturstrasse führte uns zuhinterst im Tal zum kleinen Ort.
    Dort leben immer noch etwa 250 Personen das ganze Jahr. Im Sommer
    werden auch die Häuser, die jetzt leerstehen bezogen, und die Leute des
    Stammes der Tahltan fischen die Lachse, die zu hunderten den Fluss
    hochziehen.

    Eine recht abenteuerliche Strasse führte zum Teil hoch am Hang entlang.

     

    Watson Lake, die Stadt der Schilder!
    1942 hängte ein heimwehkranker Arbeiter, der am Alaska Highway
    arbeitete, ein Schild von seinem Heimatort auf. Andere machten es ihm
    nach und jetzt hängen bereits über 75 000 Schilder an diversen Stangen:
    Autonummern, Wegweiser, Ortsnamen oder auch selber gestaltete.

     

    Im kleinen Fjord von Skageway ankern auch die riesigen
    Kreuzfahrtschiffe. In der Nacht machen sie am Ufer fest. Die Passagiere
    haben dann am Tag Zeit, Ausflüge mit dem Zug oder Bus zu machen,
    oder im kleinen Städtchen zu shoppen. Am Abend, während die
    Leute beim Nachtessen sitzen, geht die Reise dann weiter.
    Es erinnert uns sehr an Norwegen, an den Geyranger Fjord.

     

    Der Weisskopfadler ist das amerikanische Wappentier. Sie sind sehr
    verbreitet hier und man sieht sie oft im flachen Wasser stehen, wo sie
    wahrscheinlich auf eine Mahlzeit warten.

     

    Jetzt geht es Alaska entgegen. Wunderschöne Schneeberge begleiten
    uns.

     

    Endlich sahen wir auch den ersten Grizzly (Braunbär). Er trottete der Strasse
    entlang und erst ein Lastwagen verscheuchte ihn wieder, und er verschwand
    mit Riesensätzen im Unterholz.
    Wegen des starken Windes ist sein dickes Winterfell nach hinten gekämmt.

    Alaska

    Nach verschiedenen kurzen Grenzübergängen nach Alaska und wieder
    zurück nach Kanada, sind wir am 7. Juni endgültig über die Grenze
    nach Alaska eingereist. Die Grenzbeamtin war glücklich, dass wir eine
    Visaverlängerung hatten. So konnte sie uns problemlos ein weiteres
    halbes Jahr in USA stempeln. Sonst hätte sie uns, wie sie sagte,
    nur eine Woche geben können. Wir können uns jetzt Zeit lassen und dieses
    schöne Land gemütlich bereisen.

     

    Ganze 1290 km lang ist die Oelpipeline, die 1975 – 77 gebaut wurde und
    8 Miliarden gekostet hat. Sie führt von Prudhoe Bay im Norden
    bis hinunter in den Süden, nach Valdez. Von dort wird das Oel mit
    Tankern weitertransportiert.

     

    Meer und hohe Schneeberge, sind für uns ein ungewohnter, aber
    wunderschöner Anblick, und begleiten uns fast jeden Tag.

     

    Von Seward aus unternahmen wir eine 7 1/2 stündige
    Schifffahrt zu den kalbernden Gletschern in der Aialik Bay. Zu tausenden
    brüten die Kittiwakes in den Felsen.

     

    Ein unvergesslicher Anblick bieten die hohen Gletscherabbrüche und das
    Donnern der herabstürzenden Eismassen tönt in unseren Ohren.

     

    Auf kleinen Eisschollen sonnen die Seelöwen und lassen sich auch nicht
    von vorbeifahrenden Schiffen vertreiben.

     

    Auch Humpback Wale und Orkas (Killer Wale) konnten wir beobachten.

     

    Immer wieder sieht man Warnungen vor Elchen an der Strasse. Wenn
    so ein Riesentier aus dem Wald direkt vor ein Auto rennt, gibt es immer
    wieder fürchterliche Unfälle.

     

    Bei genügend Abstand und im sicheren Auto, ist so ein Grizzlybär ein
    schöner und beindruckender Anblick!

     

    Am Sonntagmorgen machten wir in Ninilchik einen Marsch am Meer
    entlang. Ninilchik ist ein kleines Dörfchen mit einer wunderschönen
    alten russischen Kirche mit Zirbeltürmchen. Ein Überbleibsel aus der
    Zeit, als Alaska noch zu Russland gehörte.
    Der menschenleere Strand wurde immer schmaler, die Klippen kamen
    immer näher zum Wasser, und nach einer Kurve waren wir plötzlich
    inmitten von Möwen und Adlern. Etwa 20 bis 30 Adler und Hunderte von Möwen
    kreisten um unsere Köpfe. Vor allem die Weisskopf-Adler mit ihren
    enormen Flügel-Spannweiten haben uns sehr beeindruckt und auch die
    Möwen waren ein anderes Kaliber, als unsere Möwen am Zugersee.
    Sie frassen ihre gefangenen Fische, flogen auf, setzten in der Felswand
    der Klippe ab und schauten zu uns runter. Wir hatten nur den Gedanken:
    Hoffentlich fühlen sie sich durch uns nicht bedrängt und greifen uns an!
    Sie machten uns fast ein wenig Angst.
    -Wir haben die Wanderung überlebt!-

     

    Auf ihrem 11 km langen Weg den Fluss hinauf zum Baer Lake gelangen die
    Lachse zu einer Schleuse, wo sie beobachtet und gezählt und von Hand
    über die Schleuse befördert werden. Die grossen, die hinaufschwimmen
    ebenso, wie die kleinen, die wieder ins Meer zurückschwimmen.

     

    Jetzt sind wir in Homer, auf der Halbinsel Kenai, am Land`s End
    angekommen. Nun geht es wieder Richtung Norden.