August | 2022 | August 2022 – Doswald on Tour

    Monat: August 2022

    Juli, Island 1

    Nach einer Woche Färör warteten wir pünktlich am Hafen auf unsere Fähre für die Weiterfahrt nach Island.

    Die Überfahrt dauerte diesmal nur eine Nacht, war aber viel schlimmer als die vorhergehende. Die Wellen waren noch höher und jedesmal krchte das Schiff mit Getöse in das nächste Wellental. Wir merkten, dass wir halt keine Seebären sind und uns an Land viel wohler ist. Zum Glück hatten wir von einem Scheizer Ehepaar vorher Reisetabletten bekommen. So ging es einigermassen gut.

    Isalnd empfing uns mit einem blauen Himmel.

    Bei der Einfahrt in den Hafen waren wir in Augenhöhe mit einem Kreuzfahrtschiff, das in der Bucht ankerte.

    Die Bucht mit dem Dörfchen Seydisfjördur wird umramt von  hohen Bergen und lebt vom Fährbetrieb und den Touristen. Die schmucke blaue Kirche mit dem farbigen Weg ist das Markenzeichen dieses Ortes.

    Der erste Halt am nächsten Tag war der Küstenort Bakafjördur. Dieser Ort ist bekannt für seinen Vogelfelsen und die hunderten von Puffins (Papageien Taucher), die jeden Sommer von Mai bis August hier nisten und in Höhlen ihre Jungen aufziehen.

    Diese putzigen Vögel sind die Touristen gewohnt und man hat das Gefühl, manchmal poussieren sie richtig mit der Kamera. Man kann ihnen stundenlang zusehen. Flugkünstler sind sie keine.

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    Ganz zuoberst im Norden erzählte uns der Besitzer eines Campingplatzes von einer unbewohnten Insel in der Nähe, auf der tausende von Puffins nisten. Auf unsere spassige Bemerkung, man sollte sie eigentlich essen können, sagte er ganz ernst, natürlich könne man die essen!!!! Uns fiel der Kinnladen runter. Was, diese kann man essen! Aber wie schmecken sie, wie Chicken etwa? Jetzt war er entrüstet. Nein, Chicken sei doch kein Fleisch!!! Das sei das einzige, das er nicht essen könne. Chicken sollen Eier legen, und dann fertig! Puffin hätten ein kräftiges rotes Fleisch, das zwischen Fisch und Rindfleisch schmecke.   Aber sie sind doch so klein!! Ja, da brauche es schon etwas mehr. Er esse immer drei Stück und seine Frau anderthalbe.
    Wir haben beschlossen, bei Chicken zu bleiben!!!!

    Um die Ecke nisten die Möven. Diese gefrässigen Vögel möchten den Puffins immer ihre Fische wegschnappen, die sie den Jungen bringen. Wenn die Puffins nicht schnell genug in ihren Höhlen verschwinden können, bleibt ihnen manchmal nichts anderes übrig, als wieder ins Wasser zu tauchen und es später nochmals zu versuchen. Es ist lustig, ihnen zuzuschauen.

    Es geht weiter über Naturstrassen und Berge…..

    …… Berge kann man aber fast nicht sagen. 655 m hoch!!!!!!
    (aber es geht immer vom Meer aus)

    Bei einem Campingplatz auf einem Bauerhof, sind die Besitzer im Begriff ein Museum zu Ehren ihres Urgossvaters und Grossvaters aufzubauen. Diese waren nämlich Postboten und manchmal Tage und Wochen unterwegs, um auf die abgelegenen Höfe die Post zu bringen. Es war interessant, von ihren Erlebnissen zu erfahren.

    Die Tochter sass dann ganz spontan ans Piano und gab mit ihrer wundervollen Stimme ein Lied zum besten.

    So kann mann auch campen. Die Frau und die Grossmutter, die sicher über 90 Jahre alt war, schliefen im Auto und der Mann musste im kleinen Zelt schlafen.

    Mit Getöse stürzen die Wassermassen des Dettifosses in die Tiefe.

    Der Aufstieg zum Vulkan Hverfell, 420 m

    In einer Stunde kann man den Krater oben auf dem Rand umrunden.

    Der Vulkan Krafla mit See in der Mitte.

    Mitten im Nirgendwo könnte man problemlos heiss duschen……


    Eine der schmalen, einspurigen Brücken, die über die vielen Flüsse führen.

    Heuen in Island bei 12 Grad.  Wärmer wird es ja nie, oder fast nie!!!!!!!!!

    Ueberhaupt staunen wir immer wieder. Die Isländer sind hart im Nehmen. Während wir einen Pullover und eine dicke Jacke anziehen, sitzen die Isländer mit kurzen Hosen und T-Shirt an einem Tisch und picknicken!!!

    Akureyri ist eine freundliche Stadt. Da hält man bei diesem Rotlicht viel lieber an.

    Eine der vielen Naturstrassen, die schuld sind…….

    ….am Aussehen unseres armen Campers.
    Wasser gibt es aber genug in Island und fast jedes Dorf hat eine Stelle, wo man das Auto gratis waschen kann.

    Es gibt auch Elefanten……

    Und dann erwischte uns Corona!!

    Es fing mit Halsweh und Husten an, und als wir zuoberst im Dorf Siglufjord ankamen, merkten wir, dass etwas nicht stimmte. Als dann die üblichen Symptome dazukamen, brachte uns ein Test die Gewissheit, dass es uns erwischt hatte.
    Wo wir uns angesteckt hatten, konnten wir nicht nahvollziehen. Wir hatten immer aufgepasst, hatten andere Leute, wenn möglich gemieden. Aber eben, das Corona!
    Hp hatte zum Glück fast keine Symptome und mir ging es auch bald besser.

    Das Schlimmste war der komische Geschmack im Mund. Es gab fast zehn Tage keinen Apero mehr und der gute Rotwein zum Nachtessen schmeckte nicht mehr!!!!  Es kommt aber wieder!!!!!!!

    Spezielle Gesteinsformationen findet man oft in Island. Sie sehen aus wie handgemacht.

    Wieder  mal im Nirgendwo, nur ein Bauernhof ist in der Nähe, sprudelt eine heisse Quelle mit 64 Grad warmen Wasser aus dem Boden.

    Da liegt es natürlich nahe, dass 100 m daneben ein Pool gebaut wurde und jedermann gratis baden kann
    Seit den fünfziger Jahren hat auch der Bauer eine Leitung gebaut und kann nun sein Haus mit warmen Wasser heizen.

    Der Dynjandi Wasserfall ist einer der schönsten in Island

    Auf dem wunderschönen Camping Hellssandur mitten in den Lavasteinen.
    Die Campings in Island sind gewöhnungsbedürftig. Gewähnlich sind sie ziemlich gross, haben aber meistens nur 2-3 WC und wenn es gut geht 1-2 Duschen für den ganzen Platz. Vielmals sind die Plätze bei einem Schwimmbad und man kann diese Einrichtungen benutzen. Natürlich nur, wenn die offen haben und Eintritt muss man ja auch wieder bezahlen. Wir sind so glücklich über unseren schönen Camper mit der Dusche. So sind wir nicht auf die Campingeinrichtungen angewiesen. Wir sind halt etwas verwöhnt!

    Zuhause schauten wir immer die verschiedenenWebcams von Island an. Deshalb wollten wir die Camera von Kirkjufell auch live sehen. Nach einigem Suchen fanden wir wirklich den Standort. Dieser Berg  ist einer der meist fotografierten Berge von Island . Wir hatten Glück und Sonne.

    https://www.skylinewebcams.com/de/webcam/iceland/western-region/grundarfjorour/kirkjufell-mountain.html

    July-August, Island 2

    Islands Westfjorde bieten viele abwechslungsreiche und einsame Gebiete. Landschaftlich sicher eine Gegend, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Sie sind vor allem abseits der grossen Touristen Ströme.

     

    Diese Plakate sieht man ziemlich oft in den Westfjorden. Die Küstenseeschwalben brüten in Mulden auf dem Boden. Um die Jungen, die noch nicht so gut fliegen können, zu füttern,  sitzen sie zu Dutzenden auf der Strasse. Sie sind sehr agressiv und fühlen sich von Allem auch von Autos bedroht. Im Sturzflug stürzen sie sich auf ihre Feinde.

    Sie sind sehr lästig und sehr oft unterschätzen sie die Geschwindigkeit der Autos. So sieht man dann auch unzählige Vogelleichen auf und neben der Strasse.

    Der Kirchturm von Reykolt.
    Rapunzel , Rapunzel lass dein Haar herunter…….

    Als wir beim Camping in Burdardalur in den Platz einfuhren, zeigte ein Mann auf unser Hinterrad. Beim Nachschauen konnten wir nur zusehen, wie die Luft immer weniger wurde. Wir hatten ein Riesenglück. Hundert Meter auf der anderen Strassenseite war auch eine Autogarage.
    Während der Mechaniker unseren Pneu flickte, bekam er ein Telefon. Ein Mann war völlig verzweifelt, er sei etwa 200 km irgendwo im Niemandsland. Er habe einen Platten, kein Ersatzrad und kein Werkzeug. Er suche jetzt einen Mechaniker, der an diesem Abend noch zu ihm hinaus fahre und ihm helfe. Und das an einem Samstag!!!!!
    Uff, das wurde vermutlich teuer!!!
    Das zweite Mal erwischte es uns auch ziemlich weit vom nächsten Ort entfernt. Wir hatten aber ein Ersatzrad dabei. Jetzt entschlossen wir uns, dass es Zeit für neue Pneu wurden.  Wir wollten ja nicht nur Asphaltstrassen fahren und die spitzen Steine auf den Nebenstrassen wurden nicht weniger.

    Einer dieser Steine eines entgegenkommenden Fahrzeuges erwischte etwas später auch unsere Windschutzscheibe.

    Es faucht und brodelt und 100 Grad heisses Wasser schiesst aus dem Boden.  Unheimlich!

    In Vogar blieben wir zwei Tage auf dem Camping. Am zweiten Tag machten wir eine Rundfahrt um die Halbinsel. Als wir am Abend auf den Camping zurückkamen, sagte die Chefin: habt ihr gesehen, wir haben einen Vulkanausbruch. Sie sei am Morgen von einem Erdbeben geweckt worden. Wir haben das im Camper nicht gemerkt, weil der Wind uns immer etwas durchschüttelt.
    Im Internet lasen wir dann im Blick vom Ausbruch.

    Es war schon ärgerlich. Wir sind ganz in der Nähe durchgefahren, haben auf einem Parkplatz eine Menge Leute gesehen, die losmarschiert sind. Wir wussten aber nicht, was und wohin die wollten, und sind weitergefahren.
    Vom Camping aus sahen wir eine grosse, in der Nacht rote Wolke, etwa 10 km weit entfernt.

    Wir wollten eigentlich auf den Campingplatz in Reykjavik, hatten aber zu spät gemerkt, dass man dort zuerst im Internet reservieren muss. So war der Platz dann auch ausgebucht. Es waren nur noch ein paar Comfortplätze für 90 Franken pro Nacht übrig. Das war uns dann doch zuviel und so fuhren wir  weiter in den Süden und fanden einen schönen kleinen Platz zu normalen Preisen und machten nur einen Ausflug in die Stadt.

    Im Pingvellir Nationalpark. Dort driftet die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte auseinander.  Messungen haben ergeben, dass sich Pingvellir jährlich um 8 mm senkt und rund 2 cm ausdehnt.

    Auf dem Weg zum Geysir besuchten wir noch einen speziellen Wasserfall. Das Wasser kommt aus einer langen Felsspalte und ergiesst sich in den Hauptfluss. Man sieht nicht, wo das Wasser eigentlich herkommt.

     

    Alle 7  Minuten schiesst der Strokkur Geysir eine heisse Fontäne aus.


    Beim Seljalandsfoss kann man hinter dem Wasserschleier durchlaufen. Dass man nass wird ist garantiert.

    Unwarscheinlich diese Wassermassen, die hier beim Skogar Wasserfall hinunterstürzen

    Vor allem die Jungen mieten diese kleinen Autos. Zu hunderten sieht man sie auf den Strassen.

    Während die ganz kleinen Autos gewöhnlich nur eine Liegefläche haben, sind die etwas grösseren doch mit einer kleinen Kochfläche ausgerüstet. Eine WC haben aber beide nicht. Da sind sie auf die Campingplätze angewiesen. Das ist auch der Grund, warum in Island das wild campen komplett verboten ist.

    Wir haben die gute Erfahrung gemacht, etwa um drei Uhr auf dem Campingplatz zu sein.  Der Platz ist um diese Zeit fast leer. Ab sechs Uhr fallen dann die Reisenden ein wie Heuschrecken. Bis um 10 oder 11 Uhr abends ist auch der letzte Platz besetzt. Viele haben ja nur 2 oder 3 Wochen Ferien und Zeit, um die ganze Insel zu umfahren. Da müssen sie schon grosse Strecken fahren um viele Sehenswürdigkeiten zu sehen.

    Auch das ist eine Möglichkeit zu reisen, die man in Island oft sieht.

    Wenn man die Rennstrecke, die Ringstrasse Nr. 1 die um Island führt, verlässt, entdeckt man manchmal die schönsten Gegenden.     z. B. dieses Lavafeld das mit 10 cm  dickem Moos überwachsen ist.

    Nur ein paar km weiter dann ganz anders, diese Hügel.

    wie von Hand gemacht…..   das ist aber von der Natur geformt worden!

    Der Svartifoss mit seinen hängenden Basaltsäulen

    Eine Bootsfahrt mit dem Amphibienfahrzeug zwischen den Eisblöcken in Jökulsarlon. Das ist sicher ein Highlight in Island. Vorallem bei diesem prachtvollen Wetter.

    Der Gletscher kalbt hier in den See

    Den Eisblöcken kann man zuschauen, wie sie durch den Ausfluss des Sees ins Meer gespült werden.
    Wegen der Klimaerwärmung geht auch hier der Gletscher zurück. Wie uns die Führerin erzählte, sei das jeden Tag fast einen Meter, ca. 220 m im Jahr.

     

    Basaltsäulen entstehen beim Abkalten des Lava Stromes und sind meist sechseckig.

    Die Steineier von Djupivogur

    Das müssen grosse Vögel sein, die solch grosse Eier legen…..


    Goodbye Island!

    Die Ueberfahrt mit der Fähre verlief diesmal völlig ruhig. Wir waren sehr froh darum, waren wir doch zwei Tage auf dem Schiff.

    Es war eine schöne Zeit, die wir auf Island verbracht haben. Wir haben viel gesehen und viel erlebt. Das Wetter war nicht immer der Brüller, aber wenn man nach Island geht, weiss man, dass es hier kälter und nässer ist. Wir waren natürlich privilegiert, mit unserem warmen, trokenen Camper. Wir hatten manchmal Erbarmen mit den Urlaubern, die mit kleinen Autos und Zelten unterwegs waren.

    Unsere Reise geht nun gemütlich Richtung Süden. Die Reiseroute bestimmen wir vonTag zu Tag.