Juli | 2022 | Juli 2022 – Doswald on Tour

    Monat: Juli 2022

    Nun geht es los. Färör wir kommen!

    Bei blauem Himmel verliess unsere Fähre den Hafen in Hirthals. Wir waren begeistert, als wir unser Kabine sahen. Wow, mit Fenster nach vorne auf den Bug!!!!!

    Was das bedeutete, merkten wir gleich, als das Schiff den schützenden Hafen verliess und aufs offene Meer hinauslief. Wir fuhren geradewegs in eine Schlechtwetterfront.  Uns vorne auf dem Schiff wurde schon bald hundeelend. Die ganze Nacht auf und ab…….

    Als die Färör Inseln am Horizont auftauchten, zogen die Wolken ab und Thorshavn empfing uns mit strahlend blauem Himmel.
    Schnell den ersten Camping anfahren und die wackligen Beine vertreten war angesagt.

    Die kleine Altstadt von Thorshavn muss man gesehen haben, die engen Gassen, die geteerten Holzhäuschen mit üppigen Grasdächern, die historischen Lagerhäuser usw. wunderschön hier durchzuspazieren.

    Tief unter dem Nordatlantik zwischen der Hauptstadt Torshavn und der östlich davon gelegenen Insel Eysturoy liegt der Welt erster Verkehrskreisel unter dem Meer.
    Es ist kein gewöhnlicher Kreisel. Er hat die Form einer riesigen, kuppelförmigen Qualle. Aquamarineblaues Licht und tanzende, lebensgrosse Figuren machen das ganze Gebilde zu einer überrraschenden Erscheinung. Bis man ein einigermassen schönes Foto zustande bringt, muss man halt etwa dreimal um den Kreisel fahren!!!

     

    Das Strassennetz auf den Färöern ist gut entwickelt. Auch das kleinste Dorf ist angeschlossen. Viele halt nur mit schmalen Naturstrassen. Es ist ein Erlebnis den Strassen zu folgen, die sich den Hängen entlangschlängeln.

    Wo es nicht entlang den Hängen, oder über die Berge geht, fährt man halt durch Tunnels.

    Meistens sind die alten, zum Teil mehrere Kilometer langen Tunnel einspurig mit Ausweichbuchten zum kreuzen.

    Im Führer hiess es, dieses Dörfchen zuhinterst in einem Tal sei seit einigen Jahren nicht mehr bewohnt. Die Häuser sehen aber sehr gut erhalten aus. Warscheinlich werden sie von den Nachkommen als Wochenend- oder Ferienhäuser noch rege gebraucht.

    Als wir zuhinterst ankamen, musten wir etwa 2 Std. warten, weil gerade die Schafe von den Hängen heruntergetrieben wurden zum scheren der Wolle. Die ganze Familie, die ganze Verwandtschaft war aufgeboten worden um zu helfen. Die Schafe mussten  in die richtigen Pferche getrieben werden.

    In einem ganz abgelegenen Dörfchen kamen wir mit einem Einheimischen ins Gespräch.  Unter anderem erklärte er uns, für was die kleinen Schuppen gebraucht werden, die bei jedem Haus stehen.
    Im Frühling werden die Lämmer geschlachtet und die Schenkel werden in diese Speicher gehängt.

    Ohne Salz oder sonstiges Gewürz wird das Fleisch dort  luftgetrocket. Durch die salzige, trockene Meeresluft gibt es dem Fleich einen guten Geschmack.

    Im Windschatten dieses uralten Schiffes verbrachten wir im Hafen von Fuglafjord eine ruhige Nacht.

    Wunderschön war die Aussicht aus dem Camperfenster in Gjogv. Es war der letzte schöne Abend auf den Färörn.

    Warum die Einheimischen ihre Wohnwagen mit solchen Ketten anbinden, erfuhren wir an unserem letzten Camping in Vestmanna. Sturm war nämlich angesagt. Die Wetterprognose sagte über 100 Std km voraus. Wir stellten uns deshalb schön zwischen die anderen Camper.
    Die ganze Nacht tobte es. Schlimmer hatten es die Zeltler. Am Morgen hatten alle aufgeben und der Aufenthaltsraum war ein einziges Massenlager. Die Schlafmatten bedeckten den Boden und überall trockneten sie ihre Zelte.

    Den ganzen nächsten Tag stürmte es weiter, kein Mensch streckte freiwillig ein Bein ins Freie. Wir hatten es gemütlich warm in unserem Camper, während die Zeltler den ganzen Tag im Aufenthaltraum verbrachten.

    Am nächsten Tag sah es dann wieder ganz anders aus. Der Sturm zog ab, die Sonne kam hervor und wir verbrachten einen letzten wunderschönen Tag auf dieser schönen Insel.

     

     

    Färör ist wirklich eine Reise wert.
    Eine Woche muss man aber mindestens  Zeit haben, um diese schönen Inseln nur einigermassen zu erleben. Da hat man auch mal Zeit einen Tag auszusetzen, wenn dann das Wetter ganz schlecht wird. Und mit schlechtem Wetter muss man immer rechnen, das kann man nicht zum voraus planen.
    Wir haben Reisegesellschaften getroffen, die ganze drei Tage Zeit hatten. Ein Riesenstress!

    Wir werden Färör in sehr guter Erinnerung behalten. Wir haben eine sehr gute Zeit hier verbracht.