Mai | 2017 | Mai 2017 – Doswald on Tour

    Monat: Mai 2017

    Durch Colorado

    In Delta verbrachten wir eine ruhige Woche. In der Stadt
    gibt es einen wunderschönen Park mit kleinen Seen, die wir zu
    Fuss oder mit dem Velo umrundeten. Wir machten auch
    eine Velotour zum Sweitzer Lake Park. Auf dem Heimweg hatten wir
    das Pech, bei beiden Velos einen Platten einzufangen. Weil wir
    kein Flickzeug dabeihatten, hiess das, fast eine Stunde heimlaufen!
    Hanspeter musste zum Zahnarzt, meine Brille ging kaputt; wir
    hatten allerhand zu tun.

     

    Im Internet sahen wir, dass eine Schlechtwetterfront im Anmarsch
    war, darum verlängerten wir den Aufenthalt kurzentschlossen
    um zwei Tage. Zum Glück, wie wir beim Weiterfahren dann
    sahen.
    Es hatte weit heruntergeschneit und beim Überqueren des Monarch-
    Passes auf 3500 Metern hatte es beidseits der Strasse noch grosse
    Schneehaufen.

     

    Cañon City mit seiner berühmten Royal Gorge Brücke war unser nächstes Ziel.
    Diese Brücke wurde 1929 gebaut und war lange Zeit die höchste
    Hängebrücke der Welt.

     

    Durch den Royal George Canyon fährt für die Touristen ein Zug,
    jetzt in der Nebensaison einmal, im Sommer zwei- oder dreimal pro
    Tag.

     

    Nachdem wir jetzt ein paar Mal einen Campingplatz neben einem
    Geleise hatten, und das laute Horn eines vorbeifahrenden Zuges
    anhören mussten, (und es ist laut, besonders um drei Uhr Morgens!)
    hatten wir jetzt die Gelegenheit mal mitzufahren.

     

    Eine abenteuerliche Strasse ist der Skyline Drive in Cañon City.
    In der Beschreibung heisst es, es sei nichts für ängstliche Fahrer.
    Wir haben es trotzdem gewagt, und es hat sich gelohnt!

     

     

    Jetzt sind wir ein halbes Jahr unterwegs und wir haben schon eine
    rechte Strecke zurückgelegt. Es geht uns gut und wir sind noch kein
    bisschen reisemüde.

    Unsere Nachbarn sind jetzt auch pensioniert und seit einer Woche mit
    ihrem Wohnmobil im Norden unterwegs. Herzlich willkommen
    Esther und Stefan im Club der reisenden Rentner. Viel Spass und
    fahrt vorsichtig!

    Durch die zwei nördlichen Staaten Wyoming und Montana geht
    es mit grossen Schritten Kanada entgegen.

    Grand Teton NP erinnert mit seiner grandiosen Kulisse sehr an die
    Schweiz.

     

    Der Yellowstone NP ist der älteste Nationalpark der USA.
    Er ist auch einer der faszinierendsten und grössten Parks. Neben unzähligen
    Geysiren und Fumarolen, (überall blubbert und raucht es), sind hier auch noch viele
    Tiere angesiedelt, die man sonst selten mehr sieht. Bison, Wölfe,
    Kojoten, Riesenhirsche, Bären usw. finden hier ein geschütztes Leben.

     

    Old Faithful ist ein riesiger Publikums Magnet. Jeder Besucher des
    Yellowstone Parkes (mehrere Millionen während der Sommermonate)
    will diesen Geysir gesehen haben. 30-55 Meter schiesst das Wasser
    bei einer Eruption, die durchschnittlich alle 60-90 Minuten
    stattfindet, aus dem Boden. Keine Eruption ist gleich.

     

    Wir hatten riesiges Glück mit dem Wetter. Noch eine Woche vorher
    schneite es im Park. Wie viel da heruntergekommen ist, sah man an
    den Schneehaufen im Campingplatz. Jeder Platz musste herausgefräst
    werden. Der Park befindet sich auf 2’300 m, deshalb kann es
    vorkommen, dass es sogar im Juni nochmals schneit.

     

    Montana!
    Land soweit das Auge reicht. Es war immer mein Traum durch diese
    Ebenen zu fahren. Ich hoffe, wenn wir von Kanada retour kommen,
    sehen wir auch noch die riesigen Weizenfelder. Jetzt im Frühling
    sind die Farmer am ackern und sähen.

     

    Cowboys treiben ihre Kuhherden auf eine andere Weide.

     

    Wieder Mal haben wir ein abenteuerliches Gespann angetroffen.
    C.Ivan Stoltzfus (70 Jahre alt) fährt mit seinem Traktor quer
    durch Amerika. Er sammelt Geld für die Unterstützung verwundeter
    Kriegsveteranen. Bis jetzt hat er 46’000 Dollar gesammelt.

    Nun sind wir in Kanada angekommen. Am 14. Mai fuhren wir
    bei Roosville über die Grenze.
    Kanada empfing uns zuerst mit etwas Regen und kaltem Wetter.
    Aber je weiter wir nach Norden fahren, umso länger werden
    die Tage. Bis abends um 9 Uhr können wir vor dem Camper
    sitzen und die Sonne geniessen.

     

    Auch in Kanada lässt uns die Eisenbahn nicht im Stich. Immer wieder
    begegnen wir den langen Schlangen aus Stahl. Zuerst zwei oder drei
    Lokomotiven, und dann folgen bis zu 172 Wagen. Gewöhnlich schiebt
    zuletzt noch eine Lokomotive nach.

     

    Barkerville ist ein altes Goldgräberstädtchen, das liebevoll restauriert
    wurde und nun eine Touristenattraktion ist.

     

    In den verschiedenen alten Häusern bekommt man einen Eindruck,
    wie die Goldgräber dazumal gelebt haben. Nur war es wahrscheinlich
    nicht immer so sauber.

     

    Das ganze Jahr über fahren die Touristen die 90 Km lange Strasse
    in das Tal der Columbia Mountains und lassen sich erzählen, wie das
    Leben um 1860 ausgesehen hat.

     

    Wir haben genug von dem weichen, faden Brot das man hier kaufen
    kann, und darum haben wir einen kleinen Backofen gekauft.
    Nun backen wir unser Brot selber.

     

    Auf dem Campingplatz Roberts Roost war am Samstagabend ein
    Country Konzert angesagt worden. Da waren wir natürlich sofort dabei.
    Es geht an solchen Anlässen immer völlig unkompliziert zu und her.
    Es werden ein paar Stühle aufgestellt.
    Die Zuschauer nehmen ihre Getränke selber mit und dann
    genossen wir an diesem wunderschönen, warmen Abend die tolle Musik.
    Eine Viertelstunde nach Ende des Konzertes war kein Mensch mehr zu
    sehen, alle waren verschwunden und sassen wahrscheinlich wieder in
    ihren Wohnmobilen vor dem Fernseher.

     

    Vier Kilometer hinter dem Dorf war Naturstrasse angesagt. Damit die
    Häuser entlang der Strasse nicht zu sehr eingestaubt werden, wird noch
    ein paar Kilometer weit gewässert.

     

    Immer weiter ging es in das Tal.
    Als wir schon umkehren wollten, kam ein Schild: in 5 km ist ein
    Picknickplatz. Das sind gewöhnlich Plätze an einem
    Bach oder See: ein paar Bänke, Feuerstellen, ein WC. Schöne Orte, um
    einen Sonntag mit der Familie zu verbringen.

     

    Das Dörfchen Gitanyow hat die grösste Ansammlung von Totempfählen
    in British Columbia. Es wäre sicher interessant zu erfahren, was die
    Figuren alles zu bedeuten haben.

    Wir fahren immer weiter nordwärts. Einen kleinen Abstecher nach Alaska
    haben wir bei Hyder schon gemacht. Um zum Salmon Gletscher zu
    kommen, mussten wir ein Stück über die Grenze. Dieses Mal wieder
    zurück, aber bald werden wir endgültig in Alaska eintreffen.

    Mittlerweile sehen wir fast täglich Bären, Elche und Rentiere neben
    und auf der Strasse. Das ist schon ein spezielles Erlebnis.