März | 2017 | März 2017 – Doswald on Tour

    Monat: März 2017

    Man sagt ja, man soll nach Möglichkeit eine Strecke immer in
    beide Richtungen befahren. Dass das stimmt, sahen wir jetzt
    auch, als wir den Highway Baja California Nr. 1 nach einem Monat
    wieder nordwärts unter die Räder nahmen. So vieles sieht in der
    Gegenrichtung ganz anders aus, so dass wir uns manchmal
    fragen, kamen wir hier wirklich schon mal durch?

    Eine der wohl meistfotografierten Buchten die Playa
    Requeson reservierten wir schon vor einem Monat als
    möglichen Uebernachtungsplatz in unseren Köpfen. (Titelbild)

     

    Nach einem kurzen Zwischenstopp in La Paz (unsere Kleider müssen mal
    wieder gewaschen werden) erreichten wir das Hotel Tripui in der
    Nähe des Puerto Escondido. Viele Hotels haben die Marktlücke
    entdeckt, und bieten auch Stellplätze für Wohnmobile an. So auch
    dieses Hotel. Wir durften vor dem Schwimmbad unser Heim
    parkieren und genossen drei Tage die schöne Anlage. Am Morgen
    eine Wanderung, am Nachmittag relaxen am Pool und am Abend
    ein gutes Nachtessen im Restaurant des Hotels, das ist ein
    Leben………

     

    Nach einer Stunde klettern über Stock und Stein durch einen engen
    Canyon, erreichten wir eine Kaskade von kleinen Seen mit glasklarem
    und erfrischend kühlen Wasser.
    Welch eine Wohltat!

     

    Eine weitere Wanderung führte uns auf einen kleinen Berg hinter
    unserem Hotel. Von hier aus hatten wir eine wunderbare Aussicht
    über die vielen Inseln, Buchten und Strände.

     

    Der Frühling hält auch in der Wüste der Baja langsam Einzug.
    Wo es vor einem Monat bei unserem südwärts-fahren noch
    öde war, fängt es jetzt an verschiedenen Orten an zu blühen.

    Nordwärts

    Auf unserem Weg Richtung Norden machten wir in der Lagune
    Ojo Libre halt, um nochmals eine Wal-Watching (Touching) Tour zu
    unternehmen.
    Das Skelett beim Eingang gibt einen Eindruck, wie gross ein ausgewachsener
    Wal wird etwa 15 m lang und 40 Tonnen schwer, die Neugeborenen sind
    5 m lang und 700 kg schwer.

     

    Diese Lagune ist wie eine riesige Wanne, und deshalb der ideale Ort,
    für Wale ihre Jungen zu gebären. Es ist einer der bekanntesten
    Orte für Wal-Watching Touren. Unzählige Wale mit ihren Jungen
    tummeln sich im Wasser. Sie haben überhaupt keine Scheu und spielen
    richtig mit den Booten. Sie lieben es gestreichelt zu werden.
    Ein Wal drehte z.B. dieses Boot minutenlang im Kreis.

     

    Es ist schon ein spezielles Gefühl, wenn so ein Riesentier neben dem Boot
    seinen Kopf aus dem Wasser streckt.

     

    Der Weg zur Lagune führt durch eine riesige Saline.
    Auf dem Rückweg sind wir dann prompt falsch abgebogen und mitten
    im Gebiet gelandet, wo das Salz auf diese riesigen Transporter geladen
    und zum Meer gebracht wird. Dort wird es auf Schiffe zum
    Weitertransport verladen.
    Der Mitarbeiter im weissen Auto stoppte uns, und fuhr uns voran,
    bis wir wieder bei der richtigen Abzweigung waren.

     

    Bahia de los Angeles ist eine wunderschöne, riesige Bucht mit
    vielen kleinen Inseln. Wie überall hier ist der Wassermangel
    ein grosses Thema. Deshalb gibt es fast keine Hotels und auch nicht
    viele Touristen.
    Zwei Tage standen wir auf dem Campingplatz im Dorf. Bei einer
    Velofahrt entdeckten wir am Ende der Lagune einen riesigen,
    wunderschönen Sandstrand. Gleich am nächsten am Tag sind wir
    umgezogen und verbrachten mit vier anderen Wohnmobilen eine
    Nacht an diesem traumhaften Strand.

     

    Nur schon die Fahrt zur Bahia de los Angeles war ein Traum.
    Wo sonst nur Dürre und Sand ist, blühen jetzt im Frühling in
    der Wüste unzählige, wunderschöne Blumen. Diese Farbenpracht
    ist einfach unbeschreiblich.

    goodbye Mexico

    Zwei Monate verbrachten wir auf der Halbinsel Baja California .
    1600 km fuhren wir runter und auch wieder rauf. Dazu kamen die
    div. Abstecher links und rechts in die verschiedenen Lagunen.
    Wir können nur sagen: es hat sich gelohnt. Baja California ist
    wirklich schön.
    Natürlich ist verschiedenes für uns Europäer
    gewöhnungsbedürftig. So machten uns der viele Abfall, die vielen
    Häuser, die angefangen aber nicht fertig gebaut wurden, die
    zusammengeflickten, halb zerfallenen Häuser und vieles mehr,
    schon zu denken. Die Leute waren aber alle so freundlich und nett.
    Alle haben irgend etwas gemacht. Ich habe noch nie so viele
    kleine Verakufsgeschäfte gesehen. In der hintersten Gasse sah
    man plötzlich wieder so ein kleines Lädelchen: ein paar Chips,
    ein paar Getränke und den ganze Tag sass eine Frau hinter
    dem Tresen und wartete auf Kundschaft. Ich fragte mich oft,
    wie bezahlen sie nur den Strom für den Kühlschrank.
    Oder am Strassenrand; diese vielen kleinen Verkaufsgeschäfte
    und Kleinstrestaurante. Überall wird versucht etwas zu verkaufen.
    Nie hat jemand gebettelt, wir hatten nie ein Gefühl von Unsicherheit.

     

    Eine letzte Episode erlebten wir noch in Papellon. Wir fanden dort
    einen schönen Camping direkt hinter den Sanddünen.
    Leider kam, wie so oft an der Pazifikküste, schon bald dicker Nebel auf.
    Sogar der Marsch am Strand fiel ziemlich kurz aus, weil wir schauen
    mussten, unseren Camper wieder zu finden.
    Weil unser Wassertank fast leer war, und der Camping mit vielen
    Wassersäulen ausgerüstet war, hiess es beim einchecken zuerst:
    Wasser fassen. Ein Riesenfehler!!! Das Wasser war extrem salzhaltig.
    Wenn wir damit Teigwaren gekocht hätten, wären sie total
    versalzen gewesen. Auch duschen und Zähneputzen mit Salzwasser:
    so schrecklich! Beim Weiterfahren sahen wir dann, dass die Agrokulturen
    mit ihren Gewächshäusern so viel Wasser brauchen, dass für die
    Privaten nicht mehr viel übrig bleibt, und in ihre Quellen deshalb
    Salzwasser eindringt.
    Uns blieb dann nichts anderes übrig, als unseren Tank und den Boiler
    zu leeren, und im nächsten Camping neu aufzufüllen. Auch nachher
    spielten die Sensoren in unserem Abwassertank infolge der
    Salzrückstände noch lange verrückt.

     

    Einen Abstecher machten wir noch auf eine Halbinsel vor Ensenada.
    Bei La Bufadora befindet sich der zweitgrösste Meeres-Geysir der Welt.
    Die Wellen werden in eine Felsspalte gepresst und schiessen dann als
    gewaltige Fontäne senkrecht empor. Je höher der Meeresspiegel und
    je grösser die Wellen um so höher die Fontäne.

     

    Am 17. März überquerten wir ohne Probleme bei Tecate die Grenze
    von Mexico in die USA.

    welcome USA

    Der Grenzübertritt in Mexicali verlief problemlos. Der Grenzbeamte
    war sehr freundlich, und nahm sich trotz langer Autoschlange
    Zeit, um mit uns zu plaudern und zu lachen.

    Unser erster Campingplatz lag am Stausee Lake Morena.

     

    Völlig frustriert hämmerte dieser Specht stundenlang auf die Scheibe
    unseres Nachbarcampers ein. Er wollte seinen Widersacher heraustreiben,
    und merkte nicht, dass es nur sein Spiegelbild war.

     

    Zum ersten Mal trafen wir auf den Pazifik-Crest-Trail (PCT). Wir werden
    noch öfters auf diesen Wanderweg nach Kanada treffen, bis wir,
    wie die Wanderer, nach 2643 Meilen (4253km) in Kanada ankommen.
    Nur reisen wir etwas bequemer als die Hiker. Sie benötigen für die
    Strecke von Mexiko nach Kanada ein halbes Jahr.

     

    Es sind doch schon einige Weitwanderer an der Grenze losgelaufen. Bis sie
    die Wüste bei Mojave durchquert haben, sollte der Mt. Whitney passierbar
    sein. Dort führt der Weg fast auf 4000m hinauf.
    Allzu früh dürfen sie also nicht dort eintreffen, sonst heisst es warten
    oder umgehen.

     

    Im Anza-Borrego State Park konnten wir ein paar schöne Wanderungen
    durch die blühende Wüste machen. Unwahrscheinlich diese Vielfalt
    von Blumen.

     

    Der Joshua-Tree NP war unser nächstes Ziel. Zum Glück waren wir
    früh auf unserem Campingplatz. Es sind jetzt nämlich Schulferien
    und die Familien kommen von weit her, um in den Nationalparks
    zu campieren und die Blumen zu bestaunen.
    Die Wanderung zum Lost Palm Canyon dauerte fünf Stunden. Es
    hat sich aber gelohnt.

     

    Giftig oder nicht? Wir wollten es nicht herausfordern und blieben
    lieber auf Abstand.

     


    Joshua-Tree heissen diese Bäume.

     

    Zu diesen Schneebergen, den San Bernardino Mountains wollen wir.
    Zuerst durch das Lucerne Valley und dann hoch zum Big Bear Lake.

     

    Beim Big Baer Lake (2123m) wird auf den Resten des Schnees noch
    wacker Ski gefahren.
    Die Strasse führt alles der Krete entlang und man hat einen wunder-
    baren Blick hinunter auf San Bernardino

     

    Nach der Fahrt über die Berge, erreichten wir den Silverwood Lake SP.