April | 2019 | April 2019 – Doswald on Tour

    Monat: April 2019

    Die Reise durch Marokko neigt sich dem Ende entgegen. Wir haben wieder viel neues
    gesehen und erlebt in diesem abwechslungreichen Land.
    Am 24. April geht es zurück nach Spanien.

     

    Ueber den hohen Atlas  führen zwei wichtige Strassen. Den Tizi-n-Test überquerten
    wir letztes Jahr mit dem Camper. Deshalb machten wir diesmal nur einen
    Ausflug mit dem Smart auf den Pass (2100m)
    In unzähligen Kurven schlängelt sich die Strasse von Süden her auf den Berg.

     

    Es geht so…….

    oder auch so…………
    Die Gegensätze in diesem Land sind enorm.

     

    Diese endlosen Strassen durch Niemandsland erinnern uns sehr an die USA.

     

    Sobald man in eine grössere Stadt hineinfährt, werden die Strassen vielfach breiter und
    sind dann auch von schönen Strassenlaternen gesäumt.

     

    Einer der schönsten Plätze, den wir in Marokko angetroffen haben,
    ist der Campingplatz Serdrar in der Nähe von der Palmenoase Tazarhine.
    Er liegt eigentlich mitten im Niemandsland.
    Die lange Anfahrt (zuletzt eine 4 km recht holperige Naturstrasse) lohnt sich. Der
    Junge Besitzer erzählte, sein Vater habe hier einen Bauernhof betrieben mit Vieh und
    Gemüseanbau. Als dann das Wasser immer knapper wurde (es regnet hier nur im
    November)  musste er eine andere Einkommensquelle suchen. Er fing eigenhändig
    an einen kleinen Campingplatz zu bauen. Die ersten Jahr seien hart gewesen, jetzt
    konnte er ihn schon zweimal vergrössern. Der Platz ist sehr liebevoll angelegt,
    sehr sauber und man kann sich hier wunderbar erholen. Die Reisenden, die einmal
    hier waren, kommen immer wieder.

     

    Von diesem Campingplatz aus machten wir eine Ausflug zu den Felsgravuren
    von Ait Ouazik. Im Führer steht: Dieser Pistenausflug ist mit Vorsicht auch mit dem
    Pkw machbar. Unser armer Smart. Die 15 km waren wirklich mehr Bachbett
    als Strasse. Aber es hat sich gelohnt. Die Gravuren seien etwa 8000 Jahre alt.

     

    Am nächsten Tag begaben wir und auf Fosiliensuche.

     

    Nach einem langen Marsch durch die Wüste, kamen wir zu einem Steinbruch für
    fosilienhaltige Steinblöcke. Weil im Moment nicht gearbeitet wird (sie hätten
    gerade kein Diesel) war nur ein junger Mann da, der das ganze bewachen musste.
    Er lud uns zu einem Tee ein und erzählte vieles von diesem Ort.

     

    Gleich lang war der Weg wieder zurück zu unserem Campingplatz.
    Dazu noch eine andere Geschichte:
    Beim Teetrinken kam plötzlich ein etwa 12jähriger Junge. Er trank etwas Wasser
    und setzte sich hin. Der Mann erzählte: das sei ein Nomadenjunge. Seine Familie
    lebe etwa 4 km von diesem Steinbruch entfernt. Der Junge gehe in die Schule:
    die 4 km bis zum Steinbruch und von da noch 5 km bis zum nächsten Dorf, am
    Morgen hin und am Abend retour, jeden Tag.  Auto oder Schulbus gibt es hier nicht.
    Man stelle sich vor unsere Kinder müssten jeden Tag 18 km laufen…….

     

    Beim kleinen Oertchen Touline auf über 2000 m war gerade Markttag.
    Lidl lohnt sich auch hier wie man sieht ……

     

    Eine Frau buk eine Art marokkanische Krapfen. Sie waren wunderbar. Zwei Stück
    kosteten 10 Rp. Wir mussten zweimal vorbeigehen, sie waren so gut.
    Ob wir ein Foto machen dürfen, fragten wir dann die Frau. Sie sagte, ja das wäre
    ok, sie drehe sich aber weg. Ihr Gesicht dürfe nicht drauf sein.

     

    Im Gebiet der Todra Schlucht kann man wunderbare Wanderungen machen.

     

    Fotos machen ist hier in Marokko sehr heikel. Menschen, vor allem
    Frauen wollen nicht  fotografiert werden. Es hat mit ihrem Glauben zu tun. Man
    sollte unbedingt vorher fragen, sonst kann man böse angeschrien werden.
    Man sollte das unbedingt beachten, schliesslich sind wir Gäste in ihrem Land.
    Manchmal muss ein  schneller Schnappschuss aus dem Autofenster aber
    erlaubt sein.
    Die Frauen tragen fast in jedem Dorf ein anderes Gewand. Hier in der Todra
    Schlucht tragen sie über ihrem Rock noch eine Art Schleier, manchmal
    ganz dünn wie ein Vorhangstoff. Es sieht schön aus.
    Ueberhaupt: vor den Frauen hier in Marokko habe ich eine grosse Hochachtung.
    Immer sieht man sie arbeiten, auf dem Land, auf dem Acker, beim Wäschewaschen….
    Die Männer (nicht alle)  sitzen im Schatten eines Oliven Baumes oder im Kaffee…….

     

    Ueber den hohen Atlas zurück nach Norden fuhren wir diesmal über den
    Tizi-n-Tichka 2200m. Ein wunderbarer Tag, herrliche Aussicht….

     

    Die Südseite war sehr gut zu befahren. Von der Passhöhe weg war dann eine grosse
    Baustellen nach der anderen. Dementsprechend war der Verkehr dann ein grosses Chaos.
    So blieb es dann auch nicht aus, dass gerade vor uns ein Autos bremsen musste und 2
    fuhren ihm hinten drauf. Ein Riesengeschrei war die Folge.
    Trotz der hochriskanten Fahrweise der Marokkaner sieht man relativ wenig Unfälle.

     

    Wenn man sich getraut, findet man auf einer Fahrt ins Gebirge immer wieder
    wunderschöne Gegenden. Manchmal weiss man nicht so recht, welche
    Strassenverhältnisse man antrifft. Aber in der Regel wird der Mut belohnt durch
    eine Fahrt durch schöne abgelegene Täler abseits der Touristen Stöme.
    Nach einem starken Gewitter sollte man diese Strassen aber meiden, weil die
    Bachübergänge zuerst wieder vom Schutt befreit werden müssen.

     

    Wäschetag in Marokko

     

    Es gibt auch unterwegs immer wieder etwas zu flicken…..
    Die Kilometer hinterlassen ihre Spuren.

     

    Die Ouzoud Wasserfälle sind die höchsten und schönsten in Marokko.  Etwa
    110 m fallen sie in mehreren Etagen nach unten.
    Am Fuss der Fälle kann man in selbstgebauten Schiffen für 2 Fr. eine „Grandtour“
    machen. Es sind vor allem die Einheimischen, die dieses Spektakel mitmachen.
    Die Passagiere werden ca. eine Viertelstunde in diesem Becken herumgerudert.
    Die Ruder sind noch lustig. Einfach eine lange Stange und vorne ein grosses
    Holz-Schneidebrett angenagelt und es funktioniert.

     

    Auf der anderen Seite des Dorfes gibt es einen schönen Wanderweg dem Fluss entlang.

    Wir fahren jetzt gemütlich nordwärts und geniessen die letzten Tage im
    schönen Marokko.
    Wir freuen uns schon auf das nächste Mal.