März | 2018 | März 2018 – Doswald on Tour

    Monat: März 2018

    Andalusien

    Dass man dem GPS Navi nicht immer vertrauen kann, stellten wir schon ein paar mal fest.
    Vor allem, weil wir die Autobahnen verboten, und die Strecke, die wir
    fahren wollen als „schön“ definiert haben, meint „Lisa“ unsere Navi-Stimme
    immer wieder, sie müsse  uns in den Dörfern durch jedes schöne Gässchen,
    und auf dem Land über jeden Hügel jagen.
    Wir haben so aber auch schon viele wunderschöne Ecken kennengelernt.
    Mit dem Smart auf dem Anhänger wird es allerdings manchmal etwas
    kritisch und der Angstschweiss floss schon einige Male in Strömen, weil
    wir nicht wussten, ob wir die ganze Strecke nicht wieder rückwärts
    fahren müssen.

     

    So wollte „Lisa“ auf dem Weg nach Almeria wieder mal nicht der Hauptstrasse folgen,
    sondern unbedingt eine Abkürzung fahren. Zuerst ging es ja noch. Es ging
    kilometerlang an Plastikgewaechshaeusern und Gemuesefeldern vorbei.

     

    Als es dann aber immer weiter ins Tal ging und nur noch verfallene Haeuserruinen
    zu sehen waren, kehrten wir um, und folgten dann halt doch der Hauptstrasse.

     

    Zum Glück! Zwei Tage später fuhren wir mit dem Smart die gleiche Strecke
    nochmals, und es war wirklich wunderschön. Es ging über die Sierra Alhamilla.
    Mit dem Smart war die Fahrt ein bisschen einfacher!

     

    Auch die Fahrt von La Mamola  ueber die Sierra de Contraviesa war ein
    Erlebnis. Die kurvige Strasse fuehrt von  null  auf 1280m hoch.
    Das Weisse im Hintergrund sind nicht etwa Schneefelder. Das Foto
    ist vom Berg Richtung Meer aufgenommen und zeigt die Plastik-Gemüsefelder
    von Almeria (bekannt vom Kassensturz)!

     

    Unwahrscheinlich wie jedes Eckchen Land genützt wird und bis weit hinauf
    in die Hänge noch Oliven Bäume gepflanzt werden.
    Viele Heimetli sind jetzt allerdings halb verfallen. Man sieht, dass viele
    jungen Spanier aufgegeben haben; dass es einfach nicht mehr rentiert.

     

    Jedes Dorf sein Wachtturm und jede Stadt sein Schloss! So kommt es uns
    manchmal vor.  Dieses Schloss liegt so schön zuoberst auf dem Hügel und zu
    seinen Füssen ist die Stadt Salobrena.

     

    Auch wir spazierten durch die steilen Strassen und Gässchen hinauf zum
    Schloss. Endlich oben angekommen, war es dann genau 14.30 Uhr. Das Tor
    wurde eben geschlossen: von 14.30 bis 16.30 Uhr ist Siesta!!!!!
    Tja, das ist Spanien.

     

    Schon länger wurde eine Schlechtwetterperiode vorausgesagt. Wir suchten uns
    deshalb für ein paar Tage einen Camping, der Strom, Frisch- und Abwasser
    auf der Parzelle hat (einen sogenannten Komfortplatz, wie er hier heisst).
    In Amerika ist so ein Platz Standard,  hier ist er nur selten anzutreffen.
    Wir richteten uns gemütlich ein und genossen ein paar faule Tage, mit Lesen,
    Solitär spielen und faulenzen, während der Wind und sintflutartiger Regen draussen
    wütete. Solch ein Wetter haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Sogar ein Baum
    auf dem Camping war dem Sturm nicht gewachsen.

     

    Wenn der Regen und der Wind zwischendurch nachliess, reichte es
    immer mal zu einem Spaziergang, so auch  zum arabischen Turm von Cautor
    bei Mamola.

     

    Brot kann man hier ja gutes kaufen. Wir backen es aber trotzdem immer
    selber. Es ist ein  richtiges Hobby geworden.
    Der erste Mehlkauf hier in Spanien wurde allerdings zum Desaster. Wir kauften
    einfach irgend ein Paket. Dass noch Zusätze  drin waren, merkten wir
    erst, als das erste Brot aus dem Ofen kam. Es roch ganz komisch, irgendwie
    nach Anis und innen war das Brot ganz gelb. Schrecklich!!!
    Das nächste Mal standen wir mit dem Wörterbuch vor dem Gestell.
    Spanisch sollte man können!

    Wir sind jetzt auf dem Weg nach Tarifa. Nächste Woche geht es mit der Fähre
    nach Tanger in Marokko.

     

     

     

    In Tarifa rüsteten wir uns für die Überfahrt nach Marokko. Wir haben so viel
    Widersprüchliches gehört von diesem Land. «Passt auf, dort ist es gefährlich»,
    hauptsächlich von Leuten, die noch nie dort waren, «ja, dort müsst ihr hin, dort ist es
    wunderschön», von solchen, die schon einige Male in Marokko waren.
    Wir waren wirklich gespannt, was alles auf uns zukommen würde.

     

    Am Dienstag, 13. März setzten wir mit der Fähre nach Tanger über.
    Die Strasse von Gibraltar ist 13 km breit und die Überfahrt dauerte eine knappe Stunde.

    Die Zollformalitäten gingen erstaunlich einfach vorbei, ein paar Zettel ausfüllen,
    ein paar Fragen beantworten und wir durften weiterfahren.
    Zuerst hiess das Geld wechseln und eine SIM Karte für das Internet kaufen.
    Schon lernten wir die Gepflogenheiten des Landes kennen.
    Überall wo man anhalten will, kommen Leute gesprungen. Sie sind sehr hilfsbereit
    und freundlich. Sie wollen helfen beim Parkplatz suchen, beim einparkieren,
    beim bezahlen, oder sonstwas, ab er natürlich nicht gratis, alles kostet. Manchmal
    muss man mit Händen und Füssen abwehren. Aber für viele sind die paar Dirhams, die sie
    so verdienen ihre ganzen Tageseinnahmen.

     

    Wenn der Schäfer seine Herde über den Campingplatz treibt, muss der Rasen nicht
    geschnitten werden. So ist allen geholfen.

    Schafe sind für viele Familien der einzige Verdienst.Weil sie selber kein Land besitzen,
    treiben sie die Tiere der Strasse entlang. Die Strassenränder sind oftmals die einzige
    Gelegenheit wo die Schafe ihr Futter finden.

     

    Auf dem Campingplatz in Qualidia brachte uns Ali auf Bestellung eine wunderbare
    Tajine vorbei. So heissen die Gerichte, die in diesem Tontopf gekocht werden.
    Es hat herrlich geschmeckt. Alis Frau kocht daheim, und er bringt dann mit seinem
    Töffli das Bestellte. Er hat schon ein gutes Business aufgebaut.

     

    Wenn das Wetter es zuliess, unternahmen wir immer wieder einen Strandspaziergang an der
    Atlantik Küste. Aber die ersten paar Tage waren wirklich schlecht. Das Wetter war in diesem
    Jahr so schlecht wie schon lange nicht mehr. Das bestätigten auch die Camper, die wir trafen
    und die schon seit Jahren den Winter in Marokko verbrachten. Erst am 18. März wurde es
    besser und von da an strahlte die Sonne jeden Tag vom blauen Himmel.

     

    In Essauira erlebten wir zum ersten Mal einen richtigen marokkanischen Markt.
    Wir mussten uns erst daran gewöhnen, dass man ja nicht den Preis bezahlt, den die Händler
    zuerst sagen. Es heisst handeln und nochmals handeln!
    Bei einem Drittel des ursprünglich verlangten Preises wird man in der Regel handelseinig.

     

    Eine marokkanische Metzgerei. Etwas gewöhnungsbedürftig, so offen an der Strasse.
    Bei den Hühnermetzgereien  sind hinter dem Schalter grosse Gehege mit lebenden Tieren.
    Bei Bedarf wird dann dem Huhn der Kopf abgeschlagen. So bekommt man sicher frisches
    Fleisch.

     

     

    Hmmm. so ein Stückchen Fleisch wäre halt schon gut. !
    Dutzende von Katzen streichen durch die Marktstände und hoffen überall
    etwas zu fressen zu bekommen.  Sie werden gut behandelt, das sieht man
    ihnen an, aber wie andere Reisende beschreiben, sind sie voller Flöhe.
    Also lieber Abstand halten.!

     

    In diesen engen Gassen kann man einfach alles kaufen.

     

    Ein Stück gespielt, dann wird Geld verlangt. Ein Foto machen kostet auch.