
Nach verschiedenen kurzen Grenzübergängen nach Alaska und wieder
zurück nach Kanada, sind wir am 7. Juni endgültig über die Grenze
nach Alaska eingereist. Die Grenzbeamtin war glücklich, dass wir eine
Visaverlängerung hatten. So konnte sie uns problemlos ein weiteres
halbes Jahr in USA stempeln. Sonst hätte sie uns, wie sie sagte,
nur eine Woche geben können. Wir können uns jetzt Zeit lassen und dieses
schöne Land gemütlich bereisen.
Ganze 1290 km lang ist die Oelpipeline, die 1975 – 77 gebaut wurde und
8 Miliarden gekostet hat. Sie führt von Prudhoe Bay im Norden
bis hinunter in den Süden, nach Valdez. Von dort wird das Oel mit
Tankern weitertransportiert.
Meer und hohe Schneeberge, sind für uns ein ungewohnter, aber
wunderschöner Anblick, und begleiten uns fast jeden Tag.
Von Seward aus unternahmen wir eine 7 1/2 stündige
Schifffahrt zu den kalbernden Gletschern in der Aialik Bay. Zu tausenden
brüten die Kittiwakes in den Felsen.
Ein unvergesslicher Anblick bieten die hohen Gletscherabbrüche und das
Donnern der herabstürzenden Eismassen tönt in unseren Ohren.
Auf kleinen Eisschollen sonnen die Seelöwen und lassen sich auch nicht
von vorbeifahrenden Schiffen vertreiben.
Auch Humpback Wale und Orkas (Killer Wale) konnten wir beobachten.
Immer wieder sieht man Warnungen vor Elchen an der Strasse. Wenn
so ein Riesentier aus dem Wald direkt vor ein Auto rennt, gibt es immer
wieder fürchterliche Unfälle.
Bei genügend Abstand und im sicheren Auto, ist so ein Grizzlybär ein
schöner und beindruckender Anblick!
Am Sonntagmorgen machten wir in Ninilchik einen Marsch am Meer
entlang. Ninilchik ist ein kleines Dörfchen mit einer wunderschönen
alten russischen Kirche mit Zirbeltürmchen. Ein Überbleibsel aus der
Zeit, als Alaska noch zu Russland gehörte.
Der menschenleere Strand wurde immer schmaler, die Klippen kamen
immer näher zum Wasser, und nach einer Kurve waren wir plötzlich
inmitten von Möwen und Adlern. Etwa 20 bis 30 Adler und Hunderte von Möwen
kreisten um unsere Köpfe. Vor allem die Weisskopf-Adler mit ihren
enormen Flügel-Spannweiten haben uns sehr beeindruckt und auch die
Möwen waren ein anderes Kaliber, als unsere Möwen am Zugersee.
Sie frassen ihre gefangenen Fische, flogen auf, setzten in der Felswand
der Klippe ab und schauten zu uns runter. Wir hatten nur den Gedanken:
Hoffentlich fühlen sie sich durch uns nicht bedrängt und greifen uns an!
Sie machten uns fast ein wenig Angst.
-Wir haben die Wanderung überlebt!-
Auf ihrem 11 km langen Weg den Fluss hinauf zum Baer Lake gelangen die
Lachse zu einer Schleuse, wo sie beobachtet und gezählt und von Hand
über die Schleuse befördert werden. Die grossen, die hinaufschwimmen
ebenso, wie die kleinen, die wieder ins Meer zurückschwimmen.
Jetzt sind wir in Homer, auf der Halbinsel Kenai, am Land`s End
angekommen. Nun geht es wieder Richtung Norden.
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