
Dass man dem GPS Navi nicht immer vertrauen kann, stellten wir schon ein paar mal fest.
Vor allem, weil wir die Autobahnen verboten, und die Strecke, die wir
fahren wollen als „schön“ definiert haben, meint „Lisa“ unsere Navi-Stimme
immer wieder, sie müsse uns in den Dörfern durch jedes schöne Gässchen,
und auf dem Land über jeden Hügel jagen.
Wir haben so aber auch schon viele wunderschöne Ecken kennengelernt.
Mit dem Smart auf dem Anhänger wird es allerdings manchmal etwas
kritisch und der Angstschweiss floss schon einige Male in Strömen, weil
wir nicht wussten, ob wir die ganze Strecke nicht wieder rückwärts
fahren müssen.
So wollte „Lisa“ auf dem Weg nach Almeria wieder mal nicht der Hauptstrasse folgen,
sondern unbedingt eine Abkürzung fahren. Zuerst ging es ja noch. Es ging
kilometerlang an Plastikgewaechshaeusern und Gemuesefeldern vorbei.
Als es dann aber immer weiter ins Tal ging und nur noch verfallene Haeuserruinen
zu sehen waren, kehrten wir um, und folgten dann halt doch der Hauptstrasse.
Zum Glück! Zwei Tage später fuhren wir mit dem Smart die gleiche Strecke
nochmals, und es war wirklich wunderschön. Es ging über die Sierra Alhamilla.
Mit dem Smart war die Fahrt ein bisschen einfacher!
Auch die Fahrt von La Mamola ueber die Sierra de Contraviesa war ein
Erlebnis. Die kurvige Strasse fuehrt von null auf 1280m hoch.
Das Weisse im Hintergrund sind nicht etwa Schneefelder. Das Foto
ist vom Berg Richtung Meer aufgenommen und zeigt die Plastik-Gemüsefelder
von Almeria (bekannt vom Kassensturz)!
Unwahrscheinlich wie jedes Eckchen Land genützt wird und bis weit hinauf
in die Hänge noch Oliven Bäume gepflanzt werden.
Viele Heimetli sind jetzt allerdings halb verfallen. Man sieht, dass viele
jungen Spanier aufgegeben haben; dass es einfach nicht mehr rentiert.
Jedes Dorf sein Wachtturm und jede Stadt sein Schloss! So kommt es uns
manchmal vor. Dieses Schloss liegt so schön zuoberst auf dem Hügel und zu
seinen Füssen ist die Stadt Salobrena.
Auch wir spazierten durch die steilen Strassen und Gässchen hinauf zum
Schloss. Endlich oben angekommen, war es dann genau 14.30 Uhr. Das Tor
wurde eben geschlossen: von 14.30 bis 16.30 Uhr ist Siesta!!!!!
Tja, das ist Spanien.
Schon länger wurde eine Schlechtwetterperiode vorausgesagt. Wir suchten uns
deshalb für ein paar Tage einen Camping, der Strom, Frisch- und Abwasser
auf der Parzelle hat (einen sogenannten Komfortplatz, wie er hier heisst).
In Amerika ist so ein Platz Standard, hier ist er nur selten anzutreffen.
Wir richteten uns gemütlich ein und genossen ein paar faule Tage, mit Lesen,
Solitär spielen und faulenzen, während der Wind und sintflutartiger Regen draussen
wütete. Solch ein Wetter haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Sogar ein Baum
auf dem Camping war dem Sturm nicht gewachsen.
Wenn der Regen und der Wind zwischendurch nachliess, reichte es
immer mal zu einem Spaziergang, so auch zum arabischen Turm von Cautor
bei Mamola.
Brot kann man hier ja gutes kaufen. Wir backen es aber trotzdem immer
selber. Es ist ein richtiges Hobby geworden.
Der erste Mehlkauf hier in Spanien wurde allerdings zum Desaster. Wir kauften
einfach irgend ein Paket. Dass noch Zusätze drin waren, merkten wir
erst, als das erste Brot aus dem Ofen kam. Es roch ganz komisch, irgendwie
nach Anis und innen war das Brot ganz gelb. Schrecklich!!!
Das nächste Mal standen wir mit dem Wörterbuch vor dem Gestell.
Spanisch sollte man können!
Wir sind jetzt auf dem Weg nach Tarifa. Nächste Woche geht es mit der Fähre
nach Tanger in Marokko.