Wir sind im Norden von Florida angekommen.
Zum ersten Mal fiel die Temperatur in der Nacht nicht
unter 20 Grad.
Den Thanksgiving und den Black Friday haben wir gut
überstanden. Beim letzten Campingplatz in Georga wurden
wir sogleich zum Turkey-Dinner eingeladen. Der ganze Campingplatz
war anwesend. Und wie es in Amerika so ist, nach einer Stunde
war das ganze Buffet inkl. Dessert aufgegessen und alle Camper wieder in ihren
grossen Wagen verschwunden.
Wir sind jetzt an unserem Überwinterungsplatz in Florida angekommen.
Südlich vom Lake Okeechobee, einem riesigen Süsswassersee auf der
Höhe von Palm Beach.
Weiter südlich gehen wir nicht mehr, weil, wie wir gehört haben,
die Campingplätze dort völlig überlaufen und sehr teuer sind.
Unser Platz „Torry Island“ liegt auf einer Insel, ist wunderbar gelegen,
sehr ruhig, und wir haben alles was wir brauchen: Strom, Wasser, Abwasser
am Platz und zum nächsten grossen Foodstore brauchen wir mit dem Velo
nur eine halbe Stunde.
Wir geniessen unser Rentnerleben in vollen Zügen, das Wetter ist sehr warm,
ca. 25 Grad. Es ist aber sehr feucht, Wäsche kann man draussen keine trocknen.
Wir planen Anfang Januar weiter zuziehen.
Blicke von unserem Stellplatz
Nachdem in den Einkaufszentren schon seit Anfang November
alles auf Weihnachten ausgelegt ist, ist es jetzt auch im Radio soweit.
Am Morgen, wenn wir den Knopf drehen, tönt als erstes: jingle bells,
white christmas, rudolf the red nosed reindeer usw.
Den ganzen Tag bis am Abend immer das gleiche.
Ich glaube bis Weihnachten haben wir dann genug Weihnachtslieder gehört.
Gestern wurde auf unserm Campingplatz auch Weihnachten gefeiert.
Jede Familie brachte einen Salat oder Dessert mit, der Schinken
sponserte der Camping. Die Zeit für die Feier war vorgegeben:
nämlich 6 bis 8 Uhr!
Wir haben uns angepasst und unseren Camper auch auf
Weihnachten eingestimmt.
Diesem riesigen Kerl begegneten wir etwa vier Meter neben unserem Weg
rund um den See. Er lag völlig bewegungslos da. Aber wenn man einen Schritt
auf ihn zumachte, öffneten sich seine Augen, als wollte er sagen, Stopp, sonst……
Trat man zurück, schlossen sich seine Augen wieder!
Na ja, lieber nicht stören!!!!!!
Wilder Truthahn
Velofahren in den Everglades ist nicht immer einfach!!
Wie macht man es richtig? Durchfahren geht nicht: zu tief
und zu matschig, Velo rüberschieben und einen Sprung….
oder zuerst einen Sprung und dann das Velo…. ????
Wir wünschen all unseren Verwandten, Freunden und Bekannten
frohe Weihnachten.
Seit drei Wochen sind wir nun auf dem Campingplatz
Torry Island. Wir nehmen es gemütlich; machen jeden Tag
eine kleine Velotour, sei es dem See entlang nach Norden
oder nach Süden, oder in die Stadt zum Einkaufen.
Dort sind wir ziemlich die einzigen Weissen, die Velo fahren.
Ausser uns gibt es nur noch vereinzelt ein paar Mexikaner
und Schwarze auf Velos.
Es ist lustig, vor jedem Wohnwagen oder Wohnmobil
auf dem Campingplatz stehen Velos. Aber ausserhalb des Platzes
sieht man nie jemanden damit fahren. Dafür haben sie ja noch
das Auto dabei.
Wir werden, glaub ich, immer ein wenig bemitleidet ohne Auto.
Einige haben uns daher schon angeboten zum Einkaufen
mitzufahren, aber es geht ja alles geradeaus. Ist ein
gutes Training!
Besuch vor dem Camper
Diese Schiffe (Airboat) machen einen unheimlichen Krach. Sie werden
von einem Flugzeugmotor mit Propeller und ohne Auspuff angetrieben.
Damit können sie auch im ganz seichten Wasser fahren.
Vor allem in der Nacht tönt es! Sie würden auf die Jagd gehen,
haben wir uns sagen lassen!
Wir haben noch nicht herausgefunden, was sie jagen!
> Jetzt wissen wir es: Es sind die Enten auf die sie es abgesehen haben !!
Fast jeden Abend gibt es einen wunderschönen
Sonnenuntergang.
Sag goodbye zum alten Jahr,
dann werden deine Wüsche wahr.
Schau nach vorne und bleib nicht stehen,
damit sie in Erfüllung gehen.
Happy New Year 2017!
Monika & Hanspeter
Nach fünf Wochen Erholung in Florida, sind wir wieder unterwegs.
So schön es auch war, einfach nichts zu tun (wie richtige Rentner 😉),
so schön ist es doch wieder unterwegs zu sein.
Wir planen unsere Tagesetappen so, dass wir möglichst wenig
Interstate-Autobahnen benützen, sondern auf weniger befahrenen
Strassen unterwegs sind, damit wir so viel als möglich von der
Gegend mitbekommen.
Wir haben nun die Staaten Alabama, Mississippi, Louisiana
durchquert und sind jetzt in Texas angekommen.
Nach dem warmen Wetter in Florida, hatten wir schon in der
ersten Woche gleich einen Kälteeinbruch. über Nacht fiel die
Temperatur unter den Gefrierpunkt.
Zum Glück dauerte es aber nur etwa drei Tage bis wir wieder
die 20 Grad Marke überschritten haben.
Sehr schön in den State Parks ist immer, dass zu jedem Platz eine
Feuerstelle gehört.
Da muss am Abend immer ein saftiges Stück Fleisch auf den Grill.
(Hormone hin oder her 😋)
In Louisiana ist es viel feucht. Diese riesigen Bäume sehen dann
wunderschön aus, für sie sind diese Schmarotzer aber mit der Zeit
tödlich.
Das ist ein Fiat!!! riefen die Mitarbeiter auf dieser Fähre in Cameron aus.
Sie konnten sich nicht erholen. Ob sie es bewundernd oder abschätzig
meinten, haben wir nicht ausfindig machen können.
Die Fähre kostete übrigens einen Dollar!
Ein riesiger Kahn von Singapur auf dem Weg nach Prien.
Nach einem Tag strenge Autofahrt auf den amerikanischen Strassen, hat
auch der „Beifahrer“ am Abend eine Pause nötig!!!
Die Fahrt durch die unendlichen Weiten von Texas ist einfach
wunderschön. Stundenlange Fahrten durch einsame Gegenden,
blauer Himmel, ein paar Kühe und sonst nichts:
einfach zum Geniessen
State Park Davis Mountains
Tombstone: The town too tough to die! (Die Stadt, die zu hartnäckig ist,
um zu sterben).
Dieses Westernstädtchen lebt von den Touristen und
täglich wird mit Platzpatronen geknallt und die Schiesserei am O.K. Corral
mit Wyatt Earp und Doc Holliday nachgestellt. Gut gemacht!
Auch in Arizona gibt es wunderschöne Landschaften. Diese Weiten sind
für uns Schweizer beeindruckend.
Saguaro- Kaktuse sind wirklich riesig.
Zwei Tage verbrachten wir in Tucson. Leider erwischten wir wahrscheinlich
die zwei einzig schlechten Tage des Jahres. Es war kalt, hat geregnet und
gestürmt! Wir hatten aber noch einiges vorzubereiten: die Versicherung
für Mexico, Karten kaufen, Geld wechseln usw.
Auch der Gang zum Coiffeur war wieder einmal nötig. (Wenn meine
Coiffeuse in der Schweiz aber gesehen hätte, dass mir die Haare mit
dem Rasierapparat geschnitten wurden, hätte sie sicher Vögel bekommen)
Es kostete aber auch genau viermal weniger als in der Schweiz! (Monika)
Wir sind jetzt bereit für Baja California. Damit geht es auch wieder in die
wärmeren Gefilde.
Am Montag, 23. Jan. fuhren wir bei Mexicali über die Grenze
nach Baja California. Alles ging reibungslos, die Grenzbeamten
waren sehr nett, ein paar Formulare ausfüllen, das Touristenvisa
bezahlen: das wars !
Beim ersten Campingplatz in San Felipe wurden wir gleich mal
übers Ohr gehauen. Das Schlitzohr vom Platz merkte sofort, dass
wir blutige Mexiko-Anfänger sind. Darum bezahlten wir für zwei Tage
gleichviel wie unser Nachbarn, ein belgisches Ehepaar, für fünf Tage.
Selber schuld!!!!
Abfallentsorgung auf mexikanisch! Das Fass im Vordergrund gehört
zu unserem Campingplatz. Auch da wurden unsere Abfälle am Morgen
einfach angezündet und verbrannt.
Nach einer Nacht am wunderschönen Strand in Alfonsina
überquerten wir auf dem Highway Nr. 5 das Gebirge Sierra Calamajue.
Die 35 km Naturstrasse wird zur Zeit ausgebaut, darum ist das ganze
eine ziemlich holperige Angelegenheit.
Oben oder unten durch?
Wir probierten es zuerst unten, mussten dann aber
zurück, weil es dort einen noch viel grösseren See gab. Ein paar Tage
vorher hatte es geregnet, darum hatte es in diesem sonst so trockenen
Gebiet ein paar solche Wasserlöcher.
Nach dreieinhalb Stunden durch eine wunderschöne Gegend war der
Stress für uns und den Camper überstanden.
An der Lagune San Ignazio fanden wir einen wunderschönen Platz ganz
aussen am Meer. Der Campingplatz mit Restaurant ist nur im Winter in der
Walsaison geöffnet. Es gibt keinen Strom und das Wasser wird zugeführt
und in grossen Tanks gelagert.
Es hat nur Pit-WC und Duschen. Duschen, d. h. das Wasser wird mit Solar
aufgeheizt, dann ersetzt ein Eimer die Duschbrause.
(12 Liter reichen ist angeschrieben!)
Unsere Solarpanel haben uns genügend mit Strom versorgt und
eine Dusche haben wir selber dabei.
Drei Tage mussten wir hier warten bis der starke Wind nachliess. Das
Wetter war wunderschön, den ganzen Tag strahlende Sonne, aber der
Wind war so stark, dass kein Boot hinausfahren konnte.
Endlich am Montag war windstill. Diese Bootsfahrt war ein Erlebnis,
das wir nicht so schnell vergessen werden. Die Wale haben überhaupt
keine Angst und schwimmen neben und unter den Booten durch.
Die riesigen Grauwale kommen im Dezember vom hohen Norden
in die Lagunen von Mexiko um ihre Jungen zu gebären. Im Frühling
schwimmen sie die Tausende von Kilometer wieder zurück, nach
dem kühlen Kanada und Alaska.
Leider gibt es auch solche Unfälle. Dieses 5 Meter grosse Wal-Baby
wurde beim starken Wind an unseren Strand gespült . Wahrscheinlich
hat es seine Mutter verloren und hat sich ins seichte Wasser verirrt.
Bei Ebbe war es dann zu spät für ihn.
Als wir es fanden, war das Wasser eben zurückgegangen. Zwei Stunden
vorher gingen die Wellen hinten noch bis zum Gebüsch.
Wieder mal ein wunderschönes Plätzchen am Strand. Der Weg zu diesem
Platz schafften wir durch den Sand aber nur mit Schaufeln und mit
Schwung.
Für mich gab es darum eine ziemlich schlaflose Nacht, weil ich mir
Sorgen machte, ob wir es am am nächsten Morgen schaffen würden
fortzukommen. Es klappte dann aber zum Glück sehr gut.
La Paz ist die Hauptstadt von Baja California. Beim Spaziergang an der
schönen Strandpromenade bei 25 Grad dachten wir an die kalte Schweiz.