2016-2017 Nordamerika | 2016-2017 Nordamerika – Seite 3 – Doswald on Tour

    2016-2017 Nordamerika

    Begegnungen am Rande

    Während unserer dreimonatigen Reise trafen wir schon viele interessante Leute.

    Da ist dieser Grieche, der in der USA ein kleines Segelboot kaufte und nun seit drei Jahren auf diesem Boot lebt und von Bucht zu Bucht schippert. Wenn die Wellen von vorne kommen, gehe es gut, wenn sie von der Seite kommen und das Schiff seitwärts hin und her schaukle, sei es manchmal schon etwas mühsam zum schlafen.

    Da ist dieser Kanadier, der jeden Herbst mit seinem riesigen Wohnmobil und mit dem Auto hintennach von Kanada nach Baja California fährt und im Frühling wieder retour. Und das mit 86 Jahren. Und er sei seit 61 Jahren verheiratet, sagte er mit einem Augenzwinkern. Wir seien ja noch richtige Babys!

    Da ist dieses junge Paar von Israel. Sie kauften in LA ein altes Wohnmobil. Darin reisen sie jetzt umher, solange das Geld reiche,
    erzählten sie …….
    Das Problem ist nur: das Wohnmobil war sehr billig, aber es braucht so viel Benzin, dass es ihnen die Geldscheine nur so aus dem Portemonnaie zieht.

    Da ist dieses Paar aus San Francisco. Sie waren hell begeistert von unserm kleinen Wohnmobil. So etwas Kleines hätten sie auch gerne. Das sei doch viel einfacher als ihr Dickschiff. Sie wollten gerne reinschauen und sie öffneten wirklich jedes Schränkchen. Im Bad hätten sie am Liebsten die Douche gleich ausprobiert. Am Schluss meinten sie dann aber, ihres sei doch besser. Sie hätten einen Living-Room, eine separate Essecke, einen viel grösseren Kühlschrank, ein viel grösseres Bad, eine Mikrowelle, einen Backofen ……. usw. usw. Na ja man kann nicht alles haben!

    Was wir uns immer wieder erstaunt, sind die vielen Schweizer, Deutsche, Holländer usw. die z. Teil schon seit Jahren mit ihren Off-Roadern unterwegs sind. Was die alles erzählen: wo sie schon überall waren, was sie schon erlebt haben und noch lange nicht genug haben…….Und in diesen Mobilen haben sie viel weniger Platz als wir! Wir kommen uns dann mit unserem geplanten Jahr als völlige Anfänger vor.

    Los Barriles

    Eigentlich wollten wir noch etwas in La Paz bleiben. Als dann aber
    am Samstagmorgen eine Bühne aufgebaut wurde, und plötzlich
    Dutzende von Jugendlichen das Massenlager unseres Campingplatzes
    bezogen, ergriffen wir schlagartig die Flucht. Eine schlaflose
    Nacht wollten wir uns nicht antun. Wir kommen auf unserem
    Rückweg nach USA ja wieder in La Paz vorbei.
    Also zusammenpacken und weiter nach Süden fahren.

     

    Wir landeten in Los Barriles einem kleinen Dörfchen etwa 100 km weiter
    südlich. Unser Campingplatz liegt direkt am Meer mit
    kilometerlangen weissen Sandstränden.
    Weil es ziemlich oft windet ist Los Barriles eine Hochburg für Kite Surfer.
    Wir sind aber am Rande vom Dorf und bekommen das emsige
    Treiben nur von der Ferne mit.
    Bei uns ist es wunderbar ruhig.

     

    Ein weiterer gestrandeter Meeresbewohner

     

    Unsere Nachbar!!
    Hier im Süden ist der Ueberwinterungsplatz der Kanadier. Unser Nachbar
    kommt von Alberta und hat hinter seinem 12 Meter langen Wohnmobil noch
    einen etwa 7 Meter langen Anhänger angehängt. Darin führt er sein Auto,
    Velos und noch verschiedenes mit. Er verbraucht etwa 5 mal soviel Diesel
    wie wir.

    Das Wetter ist herrlich, blauer Himmel und sehr warm.
    Also haben wir beschlossen noch eine Woche hierzubleiben,
    bevor es dann an die Südspitze der Baja California geht.

    Am südlichsten Punkt

    In Cabo San Lucas angekommen, reservierten wir nur schnell
    unseren Campingplatz, um danach im nahen Wal-Mart
    einzukaufen. Schon fielen die ersten Tropfen, und dann
    ging es los. Es schüttete wie aus Kübeln. Dass hier niemand
    auf Regen eingestellt ist, merkten wir schnell. Überall im
    Laden zwischen den Gestellen tropfte es, und es wurden
    Kübel und Kessel untergestellt. Die Passagen zwischen
    den verschieden Geschäften waren wohl überdeckt, es
    waren aber nur Schattendächer und demzufolge
    fiel der Regen ungehindert durch. Wir Schweizer waren
    die einzigen, die einen Schirm dabeihatten. Ein Schirm
    wird hier nur als Sonnenschutz gebraucht.

     

    Nach einer Stunde herrschte auf den Strassen
    ein Chaos. Reissende Bäche flossen durch die
    Quartiere und Hoteleinfahrten. Auch wir mussten
    einen Umweg fahren, um wieder zu unserem
    Campingplatz zu gelangen.
    Das war jetzt der erste Regen seit wir in Mexiko
    sind.

     

    Am nächsten Tag war aber wieder strahlender
    Sonnenschein angesagt. Zeitig nahmen wir den
    einstündigen Marsch zum Hafen unter die
    Füsse.
    Der Kapitän eines kleinen Glasbodenbootes
    nahm uns mit hinaus und zeigte uns die
    verschiedenen Buchten, Sandstrände und das
    berühmte Felsenfenster; der südlichste Punkt
    der Baja California.

     

    Bei diesen Felsen treffen der Pazifik
    und der der Golf von Kalifornien
    aufeinander.

     

    Dieser faule Seelöwe liess sich von den Booten,
    die seinen Felsen umkreisten, überhaupt nicht
    stören. Selenruhig döste er auf seinem Thron.

    Ab morgen geht es wieder Richtung Norden. Wir
    werden die 1’600 km schmale Strassen bis an
    die Grenze zu der USA noch richtig geniessen.

    Todos Santos

    Seit einer Woche campieren wir nun im kleinen Städtchen Todos Santos.
    Wir haben wunderschönes Wetter, jeden Tag 25 Grad und strahlend
    blauer Himmel.

    Todos Santos ist ein typisch, kleines Mexikaner Städtchen. Mittendurch
    ist die Hauptstrasse asphaltiert, alle anderen Strassen sind noch
    naturbelassen. Manchmal sehen sie allerdings eher wie ausgetrocknete
    Bachläufe aus.

     

    Todos Santos wurde vor allem bekannt durch den Welthit der „Eagles“:
    Hotel California (1976)

    https://www.youtube.com/watch?v=9jXmPZeZTUs

    Dieses Hotel ist heute Kult, und es ist das Ziel jedes Baja California
    Reisenden hier einen Foto Halt einzulegen. Es hat viele kleine
    Souvenir Shops und Restaurants in diesem Ort.

     

    Blick von einem nahe gelegenen Hügel aufs Meer. Manchmal sieht man
    das Blasen von ein paar vorbeiziehenden Wale.

     

    Wandern und Velofahren gibt immer Hunger!

     

    Angesicht dieser Brandung haben wir auf das Baden verzichtet. Die
    Erfahrungen auf Hawaii, vor einem Jahr, sitzt uns immer noch in
    den Knochen!

     

    Immer wieder stossen wir auf Kleinode am Wegesrand und fragen uns,
    wie in dieser kargen Landschaft so etwas Schönes überleben kann.

     

    Man sagt ja, man soll nach Möglichkeit eine Strecke immer in
    beide Richtungen befahren. Dass das stimmt, sahen wir jetzt
    auch, als wir den Highway Baja California Nr. 1 nach einem Monat
    wieder nordwärts unter die Räder nahmen. So vieles sieht in der
    Gegenrichtung ganz anders aus, so dass wir uns manchmal
    fragen, kamen wir hier wirklich schon mal durch?

    Eine der wohl meistfotografierten Buchten die Playa
    Requeson reservierten wir schon vor einem Monat als
    möglichen Uebernachtungsplatz in unseren Köpfen. (Titelbild)

     

    Nach einem kurzen Zwischenstopp in La Paz (unsere Kleider müssen mal
    wieder gewaschen werden) erreichten wir das Hotel Tripui in der
    Nähe des Puerto Escondido. Viele Hotels haben die Marktlücke
    entdeckt, und bieten auch Stellplätze für Wohnmobile an. So auch
    dieses Hotel. Wir durften vor dem Schwimmbad unser Heim
    parkieren und genossen drei Tage die schöne Anlage. Am Morgen
    eine Wanderung, am Nachmittag relaxen am Pool und am Abend
    ein gutes Nachtessen im Restaurant des Hotels, das ist ein
    Leben………

     

    Nach einer Stunde klettern über Stock und Stein durch einen engen
    Canyon, erreichten wir eine Kaskade von kleinen Seen mit glasklarem
    und erfrischend kühlen Wasser.
    Welch eine Wohltat!

     

    Eine weitere Wanderung führte uns auf einen kleinen Berg hinter
    unserem Hotel. Von hier aus hatten wir eine wunderbare Aussicht
    über die vielen Inseln, Buchten und Strände.

     

    Der Frühling hält auch in der Wüste der Baja langsam Einzug.
    Wo es vor einem Monat bei unserem südwärts-fahren noch
    öde war, fängt es jetzt an verschiedenen Orten an zu blühen.

    Nordwärts

    Auf unserem Weg Richtung Norden machten wir in der Lagune
    Ojo Libre halt, um nochmals eine Wal-Watching (Touching) Tour zu
    unternehmen.
    Das Skelett beim Eingang gibt einen Eindruck, wie gross ein ausgewachsener
    Wal wird etwa 15 m lang und 40 Tonnen schwer, die Neugeborenen sind
    5 m lang und 700 kg schwer.

     

    Diese Lagune ist wie eine riesige Wanne, und deshalb der ideale Ort,
    für Wale ihre Jungen zu gebären. Es ist einer der bekanntesten
    Orte für Wal-Watching Touren. Unzählige Wale mit ihren Jungen
    tummeln sich im Wasser. Sie haben überhaupt keine Scheu und spielen
    richtig mit den Booten. Sie lieben es gestreichelt zu werden.
    Ein Wal drehte z.B. dieses Boot minutenlang im Kreis.

     

    Es ist schon ein spezielles Gefühl, wenn so ein Riesentier neben dem Boot
    seinen Kopf aus dem Wasser streckt.

     

    Der Weg zur Lagune führt durch eine riesige Saline.
    Auf dem Rückweg sind wir dann prompt falsch abgebogen und mitten
    im Gebiet gelandet, wo das Salz auf diese riesigen Transporter geladen
    und zum Meer gebracht wird. Dort wird es auf Schiffe zum
    Weitertransport verladen.
    Der Mitarbeiter im weissen Auto stoppte uns, und fuhr uns voran,
    bis wir wieder bei der richtigen Abzweigung waren.

     

    Bahia de los Angeles ist eine wunderschöne, riesige Bucht mit
    vielen kleinen Inseln. Wie überall hier ist der Wassermangel
    ein grosses Thema. Deshalb gibt es fast keine Hotels und auch nicht
    viele Touristen.
    Zwei Tage standen wir auf dem Campingplatz im Dorf. Bei einer
    Velofahrt entdeckten wir am Ende der Lagune einen riesigen,
    wunderschönen Sandstrand. Gleich am nächsten am Tag sind wir
    umgezogen und verbrachten mit vier anderen Wohnmobilen eine
    Nacht an diesem traumhaften Strand.

     

    Nur schon die Fahrt zur Bahia de los Angeles war ein Traum.
    Wo sonst nur Dürre und Sand ist, blühen jetzt im Frühling in
    der Wüste unzählige, wunderschöne Blumen. Diese Farbenpracht
    ist einfach unbeschreiblich.

    goodbye Mexico

    Zwei Monate verbrachten wir auf der Halbinsel Baja California .
    1600 km fuhren wir runter und auch wieder rauf. Dazu kamen die
    div. Abstecher links und rechts in die verschiedenen Lagunen.
    Wir können nur sagen: es hat sich gelohnt. Baja California ist
    wirklich schön.
    Natürlich ist verschiedenes für uns Europäer
    gewöhnungsbedürftig. So machten uns der viele Abfall, die vielen
    Häuser, die angefangen aber nicht fertig gebaut wurden, die
    zusammengeflickten, halb zerfallenen Häuser und vieles mehr,
    schon zu denken. Die Leute waren aber alle so freundlich und nett.
    Alle haben irgend etwas gemacht. Ich habe noch nie so viele
    kleine Verakufsgeschäfte gesehen. In der hintersten Gasse sah
    man plötzlich wieder so ein kleines Lädelchen: ein paar Chips,
    ein paar Getränke und den ganze Tag sass eine Frau hinter
    dem Tresen und wartete auf Kundschaft. Ich fragte mich oft,
    wie bezahlen sie nur den Strom für den Kühlschrank.
    Oder am Strassenrand; diese vielen kleinen Verkaufsgeschäfte
    und Kleinstrestaurante. Überall wird versucht etwas zu verkaufen.
    Nie hat jemand gebettelt, wir hatten nie ein Gefühl von Unsicherheit.

     

    Eine letzte Episode erlebten wir noch in Papellon. Wir fanden dort
    einen schönen Camping direkt hinter den Sanddünen.
    Leider kam, wie so oft an der Pazifikküste, schon bald dicker Nebel auf.
    Sogar der Marsch am Strand fiel ziemlich kurz aus, weil wir schauen
    mussten, unseren Camper wieder zu finden.
    Weil unser Wassertank fast leer war, und der Camping mit vielen
    Wassersäulen ausgerüstet war, hiess es beim einchecken zuerst:
    Wasser fassen. Ein Riesenfehler!!! Das Wasser war extrem salzhaltig.
    Wenn wir damit Teigwaren gekocht hätten, wären sie total
    versalzen gewesen. Auch duschen und Zähneputzen mit Salzwasser:
    so schrecklich! Beim Weiterfahren sahen wir dann, dass die Agrokulturen
    mit ihren Gewächshäusern so viel Wasser brauchen, dass für die
    Privaten nicht mehr viel übrig bleibt, und in ihre Quellen deshalb
    Salzwasser eindringt.
    Uns blieb dann nichts anderes übrig, als unseren Tank und den Boiler
    zu leeren, und im nächsten Camping neu aufzufüllen. Auch nachher
    spielten die Sensoren in unserem Abwassertank infolge der
    Salzrückstände noch lange verrückt.

     

    Einen Abstecher machten wir noch auf eine Halbinsel vor Ensenada.
    Bei La Bufadora befindet sich der zweitgrösste Meeres-Geysir der Welt.
    Die Wellen werden in eine Felsspalte gepresst und schiessen dann als
    gewaltige Fontäne senkrecht empor. Je höher der Meeresspiegel und
    je grösser die Wellen um so höher die Fontäne.

     

    Am 17. März überquerten wir ohne Probleme bei Tecate die Grenze
    von Mexico in die USA.

    welcome USA

    Der Grenzübertritt in Mexicali verlief problemlos. Der Grenzbeamte
    war sehr freundlich, und nahm sich trotz langer Autoschlange
    Zeit, um mit uns zu plaudern und zu lachen.

    Unser erster Campingplatz lag am Stausee Lake Morena.

     

    Völlig frustriert hämmerte dieser Specht stundenlang auf die Scheibe
    unseres Nachbarcampers ein. Er wollte seinen Widersacher heraustreiben,
    und merkte nicht, dass es nur sein Spiegelbild war.

     

    Zum ersten Mal trafen wir auf den Pazifik-Crest-Trail (PCT). Wir werden
    noch öfters auf diesen Wanderweg nach Kanada treffen, bis wir,
    wie die Wanderer, nach 2643 Meilen (4253km) in Kanada ankommen.
    Nur reisen wir etwas bequemer als die Hiker. Sie benötigen für die
    Strecke von Mexiko nach Kanada ein halbes Jahr.

     

    Es sind doch schon einige Weitwanderer an der Grenze losgelaufen. Bis sie
    die Wüste bei Mojave durchquert haben, sollte der Mt. Whitney passierbar
    sein. Dort führt der Weg fast auf 4000m hinauf.
    Allzu früh dürfen sie also nicht dort eintreffen, sonst heisst es warten
    oder umgehen.

     

    Im Anza-Borrego State Park konnten wir ein paar schöne Wanderungen
    durch die blühende Wüste machen. Unwahrscheinlich diese Vielfalt
    von Blumen.

     

    Der Joshua-Tree NP war unser nächstes Ziel. Zum Glück waren wir
    früh auf unserem Campingplatz. Es sind jetzt nämlich Schulferien
    und die Familien kommen von weit her, um in den Nationalparks
    zu campieren und die Blumen zu bestaunen.
    Die Wanderung zum Lost Palm Canyon dauerte fünf Stunden. Es
    hat sich aber gelohnt.

     

    Giftig oder nicht? Wir wollten es nicht herausfordern und blieben
    lieber auf Abstand.

     


    Joshua-Tree heissen diese Bäume.

     

    Zu diesen Schneebergen, den San Bernardino Mountains wollen wir.
    Zuerst durch das Lucerne Valley und dann hoch zum Big Bear Lake.

     

    Beim Big Baer Lake (2123m) wird auf den Resten des Schnees noch
    wacker Ski gefahren.
    Die Strasse führt alles der Krete entlang und man hat einen wunder-
    baren Blick hinunter auf San Bernardino

     

    Nach der Fahrt über die Berge, erreichten wir den Silverwood Lake SP.

     

    Ein Wochenende verbrachten wir in Ridgecrest und trafen
    unsere Freunde wieder, die wir vor 10 Jahren, als wir fast
    ein Jahr hier wohnten, kennenlernten. Bei verschiedenen
    Nachtessen wurden Erinnerungen ausgetauscht und erzählt.

    Natürlich durfte ein Morgenmarsch mit Tom und Mary
    nicht fehlen. Mary habe ich kennengelernt, als sie jeden
    Morgen in der Nähe unseres Hauses vorbeimarschierte.
    Schliesslich fragte ich sie: kann ich mitmachen, und von
    da an marschierten wir gemeinsam.

    Ein Muss war natürlich der Besuch auf den Kennedy Meadows
    bei Joe Kurley. Hanspeter arbeitete mit ihm zusammen auf
    der Navy Base China Lake. Joe ist seit ein paar Jahren pensioniert
    und wohnt seitdem im Sommer in seinem Berghaus auf
    2000m. Im Herbst fährt er mit seinem Hund Jake quer durch
    die USA zu seinen Kindern an die Ostküste, verbringt dort
    den Winter, und jetzt im April ist er eben wieder retour.

    Wenn er Besuch aus der Schweiz erwartet, hisst er immer die
    Schweizer Fahne.

     

    Weil der PCT auch über die Kennedy Meadows führt, hatten wir
    die Gelegenheit, mit Joe ein kleines Stück dieses Weges zu wandern.
    Ein wunderschöner Tag, eine schöne Wanderung, nachher ein
    gutes Glas Wein und ein gutes Stück Fleisch; danke Joe für die
    paar Tage auf dem Berg.

     

    Hurra, wir haben endlich unsere Visa-Verlängerung für ein weiteres
    halbes Jahr USA erhalten! Nach fünf Monaten, unzählige Formulare
    hin- und herschicken, verschiedene Telefonate, div. Briefe (nebst dem
    Nachweis, dass wir weiterhin in der Schweiz wohnhaft sind, mussten wir auch
    noch belegen, dass wir ohne finanzielle Hilfe ein weiteres halbes Jahr in
    der USA überleben können), hat es doch noch geklappt, auch
    dank der Hilfe von Tom und Mary.
    Wir hätten vorher aufgegeben!
    Jetzt steht unserem Ziel: Alaska nichts mehr im Wege!
    Auch haben wir Zeit in der USA gewonnen. Wir hätten sonst Anfang
    Mai die USA Richtung Kanada verlassen, und im Sommer nicht in Alaska
    einreisen dürfen.
    Da wir gesehen haben, dass es weiter im Norden noch kalt ist und
    in der Höhe immer noch viel Schnee liegt, haben wir uns entschlossen,
    von Salt Lake City, wo wir die Ostertage verbringen, noch
    einmal etwas in den Südosten zu fahren. Wir werden darum
    nächste Woche noch ein paar Tage im Arches- und Canyon Land
    Nat’l Park verbringen.

    Salt Lake City, die Hauptstadt der Mormonen kennt man bei uns
    hauptsächlich von der Winter Olympiade 2002. Die grosse Stadt ist
    sehr schön und sauber.

    Viele wunderschöne, riesige Tempel zeugen vom Reichtum
    dieser Religionsgemeinschaft. Für uns war ein Rundgang in
    diesen Tempeln ein richtiger Gang in die Vergangenheit. Die
    Bilder an den Wänden, die Geschichten von Moses, Jakob und
    wie sie alle hiessen, erinnerten uns an den Religionsunterricht
    in der Schule.
    Der neue Kongress Saal wird für Versammlungen genutzt und hat
    22’000 Sitzplätze !!

     

    In einem dieser Tempel, dem Tabernakel, konnten wir am Ostersonntag
    einem Orgelkonzert beiwohnen. Diese Orgel hat 11’623 Pfeifen.
    Die Akustik war einzigartig.

     

    Rund um Salt Lake City sind verschiedene Skigebiete. Während unten
    in der Ebene der Frühling mit wundervollen Blumen Einzug
    gehalten hat, ist oben immer noch Winter.
    Weil wir möglichst keinen Highway fahren möchten, klappte es darum
    auch erst beim dritten Anlauf über die Berge zu fahren.
    Auch weil unsere Strassenkarten etwas gross sind, standen wir
    zweimal plötzlich vor einem Schneewall und es hiess umkehren
    und alles zurück, der Pass war noch nicht geräumt.

     

    Wir wollten eigentlich eine Woche im Arches- und Canyonland NP
    verbringen. In Moab dem Hauptort der Gegend ist aber im Moment
    Hauptsaison. Alle Campingplätze sind überfüllt, überteuert und die
    Schlange von Autos beim Eingang der Parks sind ellenlang.
    Wir fanden zwar einen schönen Campingplatz, merkten aber bald,
    dass das ein Platz hauptsächlich für Quad-Jeep-Töff- und Mountainbike-
    Fahrer war. Mit zum Teil abenteuerlichen Gefährten fahren sie
    stundenlang durch die verschiedenen Canyon und Berge. Moab ist so
    ein Hauptgebiet dieser Fahrzeuge.
    Obwohl die Gegend wunderschön ist, das Wetter herrlich warm und
    es schöne Velo Wege hat, packten wir nach zwei Tagen alles zusammen
    und zogen weiter Richtung Colorado.

     

    Als dieser Slackleiner das Seil über den Colorado endlich gespannt hatte,
    und er einmal hin-und her balanciert war, kam auch schon der
    Sheriff und sagte: alles wieder abbauen, das ist hier nicht erlaubt!!!

     

    Wieder mal ein ganz spezielles Wohnmobil!!! Wir stellen uns immer vor
    wie das in der Schweiz aussähe, mit so einem Gefährt umherzufahren!

     

    Wir bleiben jetzt eine Woche in Delta, in Colorado. Auf unserem Campingplatz
    hat es hauptsächlich Langzeitcamper und Rentner. Dementsprechend
    ist es wunderbar ruhig und wir geniessen das warme Wetter, bevor es dann
    später über die Rockies und weiter nach Norden geht.