2016-2017 Nordamerika | 2016-2017 Nordamerika – Seite 4 – Doswald on Tour

    2016-2017 Nordamerika

    Durch Colorado

    In Delta verbrachten wir eine ruhige Woche. In der Stadt
    gibt es einen wunderschönen Park mit kleinen Seen, die wir zu
    Fuss oder mit dem Velo umrundeten. Wir machten auch
    eine Velotour zum Sweitzer Lake Park. Auf dem Heimweg hatten wir
    das Pech, bei beiden Velos einen Platten einzufangen. Weil wir
    kein Flickzeug dabeihatten, hiess das, fast eine Stunde heimlaufen!
    Hanspeter musste zum Zahnarzt, meine Brille ging kaputt; wir
    hatten allerhand zu tun.

     

    Im Internet sahen wir, dass eine Schlechtwetterfront im Anmarsch
    war, darum verlängerten wir den Aufenthalt kurzentschlossen
    um zwei Tage. Zum Glück, wie wir beim Weiterfahren dann
    sahen.
    Es hatte weit heruntergeschneit und beim Überqueren des Monarch-
    Passes auf 3500 Metern hatte es beidseits der Strasse noch grosse
    Schneehaufen.

     

    Cañon City mit seiner berühmten Royal Gorge Brücke war unser nächstes Ziel.
    Diese Brücke wurde 1929 gebaut und war lange Zeit die höchste
    Hängebrücke der Welt.

     

    Durch den Royal George Canyon fährt für die Touristen ein Zug,
    jetzt in der Nebensaison einmal, im Sommer zwei- oder dreimal pro
    Tag.

     

    Nachdem wir jetzt ein paar Mal einen Campingplatz neben einem
    Geleise hatten, und das laute Horn eines vorbeifahrenden Zuges
    anhören mussten, (und es ist laut, besonders um drei Uhr Morgens!)
    hatten wir jetzt die Gelegenheit mal mitzufahren.

     

    Eine abenteuerliche Strasse ist der Skyline Drive in Cañon City.
    In der Beschreibung heisst es, es sei nichts für ängstliche Fahrer.
    Wir haben es trotzdem gewagt, und es hat sich gelohnt!

     

     

    Jetzt sind wir ein halbes Jahr unterwegs und wir haben schon eine
    rechte Strecke zurückgelegt. Es geht uns gut und wir sind noch kein
    bisschen reisemüde.

    Unsere Nachbarn sind jetzt auch pensioniert und seit einer Woche mit
    ihrem Wohnmobil im Norden unterwegs. Herzlich willkommen
    Esther und Stefan im Club der reisenden Rentner. Viel Spass und
    fahrt vorsichtig!

    Durch die zwei nördlichen Staaten Wyoming und Montana geht
    es mit grossen Schritten Kanada entgegen.

    Grand Teton NP erinnert mit seiner grandiosen Kulisse sehr an die
    Schweiz.

     

    Der Yellowstone NP ist der älteste Nationalpark der USA.
    Er ist auch einer der faszinierendsten und grössten Parks. Neben unzähligen
    Geysiren und Fumarolen, (überall blubbert und raucht es), sind hier auch noch viele
    Tiere angesiedelt, die man sonst selten mehr sieht. Bison, Wölfe,
    Kojoten, Riesenhirsche, Bären usw. finden hier ein geschütztes Leben.

     

    Old Faithful ist ein riesiger Publikums Magnet. Jeder Besucher des
    Yellowstone Parkes (mehrere Millionen während der Sommermonate)
    will diesen Geysir gesehen haben. 30-55 Meter schiesst das Wasser
    bei einer Eruption, die durchschnittlich alle 60-90 Minuten
    stattfindet, aus dem Boden. Keine Eruption ist gleich.

     

    Wir hatten riesiges Glück mit dem Wetter. Noch eine Woche vorher
    schneite es im Park. Wie viel da heruntergekommen ist, sah man an
    den Schneehaufen im Campingplatz. Jeder Platz musste herausgefräst
    werden. Der Park befindet sich auf 2’300 m, deshalb kann es
    vorkommen, dass es sogar im Juni nochmals schneit.

     

    Montana!
    Land soweit das Auge reicht. Es war immer mein Traum durch diese
    Ebenen zu fahren. Ich hoffe, wenn wir von Kanada retour kommen,
    sehen wir auch noch die riesigen Weizenfelder. Jetzt im Frühling
    sind die Farmer am ackern und sähen.

     

    Cowboys treiben ihre Kuhherden auf eine andere Weide.

     

    Wieder Mal haben wir ein abenteuerliches Gespann angetroffen.
    C.Ivan Stoltzfus (70 Jahre alt) fährt mit seinem Traktor quer
    durch Amerika. Er sammelt Geld für die Unterstützung verwundeter
    Kriegsveteranen. Bis jetzt hat er 46’000 Dollar gesammelt.

    Nun sind wir in Kanada angekommen. Am 14. Mai fuhren wir
    bei Roosville über die Grenze.
    Kanada empfing uns zuerst mit etwas Regen und kaltem Wetter.
    Aber je weiter wir nach Norden fahren, umso länger werden
    die Tage. Bis abends um 9 Uhr können wir vor dem Camper
    sitzen und die Sonne geniessen.

     

    Auch in Kanada lässt uns die Eisenbahn nicht im Stich. Immer wieder
    begegnen wir den langen Schlangen aus Stahl. Zuerst zwei oder drei
    Lokomotiven, und dann folgen bis zu 172 Wagen. Gewöhnlich schiebt
    zuletzt noch eine Lokomotive nach.

     

    Barkerville ist ein altes Goldgräberstädtchen, das liebevoll restauriert
    wurde und nun eine Touristenattraktion ist.

     

    In den verschiedenen alten Häusern bekommt man einen Eindruck,
    wie die Goldgräber dazumal gelebt haben. Nur war es wahrscheinlich
    nicht immer so sauber.

     

    Das ganze Jahr über fahren die Touristen die 90 Km lange Strasse
    in das Tal der Columbia Mountains und lassen sich erzählen, wie das
    Leben um 1860 ausgesehen hat.

     

    Wir haben genug von dem weichen, faden Brot das man hier kaufen
    kann, und darum haben wir einen kleinen Backofen gekauft.
    Nun backen wir unser Brot selber.

     

    Auf dem Campingplatz Roberts Roost war am Samstagabend ein
    Country Konzert angesagt worden. Da waren wir natürlich sofort dabei.
    Es geht an solchen Anlässen immer völlig unkompliziert zu und her.
    Es werden ein paar Stühle aufgestellt.
    Die Zuschauer nehmen ihre Getränke selber mit und dann
    genossen wir an diesem wunderschönen, warmen Abend die tolle Musik.
    Eine Viertelstunde nach Ende des Konzertes war kein Mensch mehr zu
    sehen, alle waren verschwunden und sassen wahrscheinlich wieder in
    ihren Wohnmobilen vor dem Fernseher.

     

    Vier Kilometer hinter dem Dorf war Naturstrasse angesagt. Damit die
    Häuser entlang der Strasse nicht zu sehr eingestaubt werden, wird noch
    ein paar Kilometer weit gewässert.

     

    Immer weiter ging es in das Tal.
    Als wir schon umkehren wollten, kam ein Schild: in 5 km ist ein
    Picknickplatz. Das sind gewöhnlich Plätze an einem
    Bach oder See: ein paar Bänke, Feuerstellen, ein WC. Schöne Orte, um
    einen Sonntag mit der Familie zu verbringen.

     

    Das Dörfchen Gitanyow hat die grösste Ansammlung von Totempfählen
    in British Columbia. Es wäre sicher interessant zu erfahren, was die
    Figuren alles zu bedeuten haben.

    Wir fahren immer weiter nordwärts. Einen kleinen Abstecher nach Alaska
    haben wir bei Hyder schon gemacht. Um zum Salmon Gletscher zu
    kommen, mussten wir ein Stück über die Grenze. Dieses Mal wieder
    zurück, aber bald werden wir endgültig in Alaska eintreffen.

    Mittlerweile sehen wir fast täglich Bären, Elche und Rentiere neben
    und auf der Strasse. Das ist schon ein spezielles Erlebnis.

    Einen wunderschönen Ausflug machten wir zum Ort Telegraph Creek.
    112 km Naturstrasse führte uns zuhinterst im Tal zum kleinen Ort.
    Dort leben immer noch etwa 250 Personen das ganze Jahr. Im Sommer
    werden auch die Häuser, die jetzt leerstehen bezogen, und die Leute des
    Stammes der Tahltan fischen die Lachse, die zu hunderten den Fluss
    hochziehen.

    Eine recht abenteuerliche Strasse führte zum Teil hoch am Hang entlang.

     

    Watson Lake, die Stadt der Schilder!
    1942 hängte ein heimwehkranker Arbeiter, der am Alaska Highway
    arbeitete, ein Schild von seinem Heimatort auf. Andere machten es ihm
    nach und jetzt hängen bereits über 75 000 Schilder an diversen Stangen:
    Autonummern, Wegweiser, Ortsnamen oder auch selber gestaltete.

     

    Im kleinen Fjord von Skageway ankern auch die riesigen
    Kreuzfahrtschiffe. In der Nacht machen sie am Ufer fest. Die Passagiere
    haben dann am Tag Zeit, Ausflüge mit dem Zug oder Bus zu machen,
    oder im kleinen Städtchen zu shoppen. Am Abend, während die
    Leute beim Nachtessen sitzen, geht die Reise dann weiter.
    Es erinnert uns sehr an Norwegen, an den Geyranger Fjord.

     

    Der Weisskopfadler ist das amerikanische Wappentier. Sie sind sehr
    verbreitet hier und man sieht sie oft im flachen Wasser stehen, wo sie
    wahrscheinlich auf eine Mahlzeit warten.

     

    Jetzt geht es Alaska entgegen. Wunderschöne Schneeberge begleiten
    uns.

     

    Endlich sahen wir auch den ersten Grizzly (Braunbär). Er trottete der Strasse
    entlang und erst ein Lastwagen verscheuchte ihn wieder, und er verschwand
    mit Riesensätzen im Unterholz.
    Wegen des starken Windes ist sein dickes Winterfell nach hinten gekämmt.

    Alaska

    Nach verschiedenen kurzen Grenzübergängen nach Alaska und wieder
    zurück nach Kanada, sind wir am 7. Juni endgültig über die Grenze
    nach Alaska eingereist. Die Grenzbeamtin war glücklich, dass wir eine
    Visaverlängerung hatten. So konnte sie uns problemlos ein weiteres
    halbes Jahr in USA stempeln. Sonst hätte sie uns, wie sie sagte,
    nur eine Woche geben können. Wir können uns jetzt Zeit lassen und dieses
    schöne Land gemütlich bereisen.

     

    Ganze 1290 km lang ist die Oelpipeline, die 1975 – 77 gebaut wurde und
    8 Miliarden gekostet hat. Sie führt von Prudhoe Bay im Norden
    bis hinunter in den Süden, nach Valdez. Von dort wird das Oel mit
    Tankern weitertransportiert.

     

    Meer und hohe Schneeberge, sind für uns ein ungewohnter, aber
    wunderschöner Anblick, und begleiten uns fast jeden Tag.

     

    Von Seward aus unternahmen wir eine 7 1/2 stündige
    Schifffahrt zu den kalbernden Gletschern in der Aialik Bay. Zu tausenden
    brüten die Kittiwakes in den Felsen.

     

    Ein unvergesslicher Anblick bieten die hohen Gletscherabbrüche und das
    Donnern der herabstürzenden Eismassen tönt in unseren Ohren.

     

    Auf kleinen Eisschollen sonnen die Seelöwen und lassen sich auch nicht
    von vorbeifahrenden Schiffen vertreiben.

     

    Auch Humpback Wale und Orkas (Killer Wale) konnten wir beobachten.

     

    Immer wieder sieht man Warnungen vor Elchen an der Strasse. Wenn
    so ein Riesentier aus dem Wald direkt vor ein Auto rennt, gibt es immer
    wieder fürchterliche Unfälle.

     

    Bei genügend Abstand und im sicheren Auto, ist so ein Grizzlybär ein
    schöner und beindruckender Anblick!

     

    Am Sonntagmorgen machten wir in Ninilchik einen Marsch am Meer
    entlang. Ninilchik ist ein kleines Dörfchen mit einer wunderschönen
    alten russischen Kirche mit Zirbeltürmchen. Ein Überbleibsel aus der
    Zeit, als Alaska noch zu Russland gehörte.
    Der menschenleere Strand wurde immer schmaler, die Klippen kamen
    immer näher zum Wasser, und nach einer Kurve waren wir plötzlich
    inmitten von Möwen und Adlern. Etwa 20 bis 30 Adler und Hunderte von Möwen
    kreisten um unsere Köpfe. Vor allem die Weisskopf-Adler mit ihren
    enormen Flügel-Spannweiten haben uns sehr beeindruckt und auch die
    Möwen waren ein anderes Kaliber, als unsere Möwen am Zugersee.
    Sie frassen ihre gefangenen Fische, flogen auf, setzten in der Felswand
    der Klippe ab und schauten zu uns runter. Wir hatten nur den Gedanken:
    Hoffentlich fühlen sie sich durch uns nicht bedrängt und greifen uns an!
    Sie machten uns fast ein wenig Angst.
    -Wir haben die Wanderung überlebt!-

     

    Auf ihrem 11 km langen Weg den Fluss hinauf zum Baer Lake gelangen die
    Lachse zu einer Schleuse, wo sie beobachtet und gezählt und von Hand
    über die Schleuse befördert werden. Die grossen, die hinaufschwimmen
    ebenso, wie die kleinen, die wieder ins Meer zurückschwimmen.

     

    Jetzt sind wir in Homer, auf der Halbinsel Kenai, am Land`s End
    angekommen. Nun geht es wieder Richtung Norden.

    north of Alaska

    Von Homer aus fuhren wir mit einem Zwischenstopp in Anchorage
    Richtung Denali, ehemals Mount McKinley.

     

    Bei strahlend blauem Himmel erreichten wir am Nachmittag Talketna.
    Weil das Wetter am nächsten Tag nicht mehr so gut aussah, buchten
    wir kurzentschlossen noch einen Flug am Abend zum Denali.

     

    Meistens ist der Gipfel des Denali von Wolken verhüllt. An diesem
    wunderschönen Abend zeigte er sich aber in seiner vollen Pracht.

     

    Bei einer Zwischenlandung auf dem Gletscher (20:45 Uhr), konnten wir aussteigen
    und die Berge ringsum richtig geniessen.

     

    Mit dem Zug fuhren wir am nächsten Tag nach Hurrican. Das ist ein
    Postzug, mit dem auch Touristen mitfahren können. Der Zug hält auch,
    wenn Tiere gesichtet werden, damit man Fotos machen kann. Der
    Zugbegleiter gibt während der Fahrt Informationen über Land und Leute.

     

    Für die Bewohner der Häuser in diesem Tal ist dieser Zug die einzige
    Verbindung. Darum müssen sie alle ihre Einkäufe, ob Lebensmittel
    oder Baumaterial mit dem Zug transportieren.

     

    Eine halbe Stunde mussten wir warten, bis dieser „Moose“ endlich
    ein paar Schritte von unserem Veloweg wegging. Wir wurden verschiedene
    Male gewarnt, Elche, besonders wenn sie Junge dabei haben, seien
    sehr aggressiv. Auch ein Jogger, der diese Strecke jeden Tag rennt,
    getraute sich nicht, so nahe an dieser Elchkuh vorbei zu gehen, und machte
    schliesslich eine grossen Bogen um sie.

     

    Diese Elchkuh mit ihren zwei Jungen, die wir am nächsten Tag trafen,
    watete kurzentschlossen durch den See auf eine Insel, als sie die
    vielen Wanderer in der Nähe sah.

     

    Von Denali aus machten wir einen Tagesausflug mit dem Shuttle Bus in den
    Denali National Park bis zum Eielsen Visitor Center (106 km ein Weg).
    Eine wunderschöne und abwechslungsreiche Fahrt über diverse Pässe.

     

    In Fairbanks sind wir 7360 km Luftlinie von Zürich entfernt!!!!!

     

    Von Fairbanks aus sind es 96 km zu den Chena Hot Springs. Diesen
    Abstecher in das schöne Tal machten wir noch, bevor es wieder
    südwärts nach Kanada geht. In diesem Naturpool kann man im warmen,
    mineralhaltigen Wasser wunderbar relaxen.

    Mit diesem Bericht beenden wir unsere Reise durch Alaska und durch die
    Nordwest Territorien von Kanada. Weiter geht es durch Alberta
    Richtung Osten.

     

    Ein High Light war sicher die Fahrt über den Top of the World Highway
    von Tok nach Dawson City. Die Strasse führt mehrheitlich über die
    Bergrücken und man hat links und rechts einen wunderschönen Ausblick
    über die Täler.

     

    Chicken, der letzte kleine Ort in Alaska, wird im Sommer von 23
    und im Winter von 9 Personen bewohnt. Es ist sicher ein
    Muss von allen Touristen, hier einen Foto-Stopp zu machen.

    Bald nach Chicken ist die Grenze zu Kanada und wir verlassen Alaska.
    Wir verbrachten eine wunderschöne Zeit in diesem schönen Staat
    und werden sicher immer gerne zurückdenken.

     

    Noch mit der Fähre über den Yukon und wir sind in Dawson City d e r
    Goldgräberstadt.

     

    Dawson City wurde 1898 berühmt, als der Goldrausch Tausende von
    Goldsuchern in diese Gegend brachte. Sie kamen vom Südwesten
    der USA, mit Schiffen, dann zu Fuss über den White Pass, später mit
    kleinen Schiffen den Yukon hinauf. Als sie dann endlich in Dawson City
    eintrafen (z. T. dauerte die beschwerliche Reise ein Jahr) waren die
    Claims schon vergeben! Heute kann man sich nicht mehr vorstellen,
    welche Strapazen diese Leute auf sich nahmen.

     

    Die Strassen leiden im kalten Winter sehr und deshalb gibt es unzählige
    Baustellen mit viel Staub.

     

    Ein Prachtexemplar von einem Moose.

     

    So nahe haben wir noch nie einen Uhu gesehen.

     

    Von Fort Nelson sind es über den Liard- und Mackenzie Highway etwa
    1’000 km nach Yellowknife. Etwa die Hälfte ist noch Naturstrasse.
    Unwahrscheinlich sind diese menschenleeren Gegenden, durch die
    man hier fährt. An einem Tag sind wir 300 km gefahren und nur fünf
    Autos begegnet. Wir sahen kein Haus, nur Bison und einige Bären.
    Am Ende dieser langen Strecke kommt dann Mitten im Niemandsland
    diese grosse Stadt mit 20’000 Einwohnern. Yellowknife ist während
    einer kurzen Goldgräberzeit erstanden. Jetzt gibt es weiter im Norden
    ein paar grosse Diamantgruben.

     

    Im Winter, wenn alles gefroren ist, beginnt hier die Ice Road zu den
    Diamantfeldern. Alle schweren Güter können nur im Winter während
    2 Monaten, wenn alles gefroren ist, transportiert werden.

     

    In dieser menschenleeren Gegend gibt es nicht viele Campingplätze.
    Es sind dann immer staatliche Plätze. Sie sind wunderschön im Wald
    gelegen, manchmal an einem See oder Fluss, sehr grosszügig angelegt,
    immer mit einem Tisch und einer Feuerstelle.

     

    Der Bau der Deh Cho Brücke dauerte 4 Jahre und kostete 185 Millionen.
    Die Eröffnung war 2012 und beendete eine lange Zeit des Fährenbetriebes
    im Sommer und der Eisstrasse im Winter über den Mackenzie River.

    Wir staunen immer wieder über die wunderschönen Parks, die
    in jeder Stadt angelegt sind. Sie werden auch rege benutzt, die
    Familien sitzen beieinander, grillieren und die Kinder spielen.

     

    Wenn es in Kanada nicht Wälder oder Seen hat, dann hat es grosse
    Farmen. Riesige Felder mit Raps, Korn oder Sonnenblumen begleiten
    uns über weite Strecken.

     

    Manchmal müssen die Farmer mit ihren grossen Maschinen halt auch
    ein Stück der Strasse entlang fahren, wenn die Felder weiter weg sind.
    Diese Maschine wird bei Gebrauch auseinandergeklappt und wird
    dann noch einmal so bereit.

     

    Ein wunderschönes Erlebnis war der Flug über den Lakes of the Woods.
    Wir wollten eigentlich schon in Yelloknive einen Flug machen; es war dort
    aber viel zu windig. Hier in Kenora hat es dann geklappt.

     

    Der Flug ging über hunderte von Inseln und Inselchen, und auf jeder
    Insel stand ein Haus.

     

    Ein Haus auf einer eigenen Insel. Wer träumt nicht von so etwas!

     

    Um sicher zu gehen, dass unsere Drahtesel während des Einkaufes nicht
    gestohlen werden, müssen wir sie manchmal an komischen Orten
    anbinden.

    Die Velos sind inzwischen aber so rostig geworden, dass sie wohl niemand
    mehr will !!!!

    Noch etwas zum Schluss! Vorne auf einem grossen Wohnmobil anstelle von
    einem Nummernschild gelesen:

    Dieses WOMO wurde von unseren Kindern bezahlt und zwar vom Geld,
    dass sie nicht erben werden!

    Ein absoluter Höhepunkt war der Besuch der Niagara Fälle an der Grenze
    zwischen USA und Kanada. Tagsüber fliessen ca. 2832 Kubikmeter Wasser
    pro Sekunde über die Fälle. Die Wasserfälle werden nachts auf die Hälfte
    gedrosselt. Die verbleibende Wassermasse wird über eine Stauwehr für
    den Stromgewinnung umgeleitet. Zu Saisonzeiten werden die Wasserfälle
    so allmorgendlich per Knopfdruck wieder eingeschaltet.

    Im Titelbild ist der kanadische Fall, auch Horseshoe Falls genannt, zu sehen.
    Auf der Seite der USA heissen sie Bridal Veil Falls. (obiges Bild)

     

    Auch so kann man reisen!
    Diesmal transportiert dieser „Camper“ sein Allrad-Fahrzeug quer hinter
    der riesigen Fahrerkabine mit, das letzte Mal war es ein Smart.
    Es kann auch vorkommen, dass hinter dem Anhänger zusätzlich noch ein Schiff
    nachgezogen wird.

    Neues Beispiel ein paar Tage später.

     

    Dieser kleine Nager bereitete uns etwas Kopfzerbrechen. Wir hörten
    am Abend plötzlich ein komisches Geräusch unter dem Wohnmobil.
    Beim Nachschauen flitzte dann das kleine Tierchen davon. Natürlich
    probierte er es später nochmals und krabbelte unter dem Camper beim
    Motor herum. Erst als wir den schnell den Motor starteten, gab er auf
    und wir waren sicher, dass wir am nächsten Morgen keinen blinden
    Passagier mitnehmen würden.
    Wir haben es später beim Nachbarn herum-turnen sehen.

     

    Mit einem Schluck kanadischen Porto geht die Büroarbeit viel besser!

     

    Am Samstag und Sonntag ist Garage Sale angesagt. Da werden nicht mehr
    benötigte Gegenstände in der Garage oder im Garten zum Verkauf
    angeboten.

     

    Am Ausfluss des Lake Ontario befindet sich die Region 1000 Island.
    Genau genommen sind es über 1800 Inseln.
    Natürlich hat es auf jeder Insel ein oder mehrere Häuser. Unwahrscheinlich
    was für Prachtbauten man da zu sehen kriegt.
    Die bekannte amerikanisch Salatsauce „Thousend Island“ hat von dieser
    Region ihren Nahmen.

    Auch auf der kleinsten Insel findet sich Platz für ein Haus mit Baum!

     

    Auch George Boldt, ein reicher Hotelmagnat aus New York City,
    geboren auf Ruegen, Betreiber und Pächter des Waldorf-Astoria-Hotels,
    wollte für seine Frau ein unvergleichliches Wohnhaus schaffen und kaufte
    eine Insel. 1894 begannen die Bauarbeiten für das erste Nebengebäude.
    1900 begann er mit dem Bau des sechsstöckigen Schlosses. 1904, als
    der Bau fast fertig war, starb seine Frau. Von diesem Tag an wurde
    die Arbeiten gestoppt und Boldt setzte keinen Fuss mehr auf
    die Insel. Alles verfiel nach und nach und erst 1977 übernahm
    eine Gesellschaft das Ganze und setzt alles daran den alten Zustand
    von 1904 wieder herzustellen. Heute ist dieses Schloss ein Publikumsmagnet.

    In Sachen Servicegebäude haben wir in den 10 Monaten, die wir jetzt
    unterwegs sind, schon vieles erlebt. Dieses WC brachte uns aber wieder
    mal zum schmunzeln. Es gab nämlich keine Türen! Es hing da nur ein
    roter samtartiger Vorhang (bei den Männern war er schwarz). Die
    Kabinen waren so klein. Wenn man auf der Schüssel sass, reichten die
    Knie unter dem Vorhang bis in den Gang.
    Bei solchen Gelegenheiten sind wir dann wieder überglücklich über
    unser eigenes Badezimmer im Camper.

    Nur zwei Tage später trafen wir dann wieder so einen tollen Waschraum an.
    Der Campingplatz kostete ungefähr gleichviel wie der letzte, aber dieser
    Unterschied von Servicehaus!!!

     

    Neufundland

    Vierzehn Tage lang erkundeten wir die schöne Insel Neufundland.
    Das ist eigentlich viel zu kurz.
    Wir trafen ein Ehepaar aus Basel. Sie sind schon 6 Jahre
    mit ihrem eigen gebauten Wohnmobil unterwegs.
    In Neufundland verbrachten sie sechs Wochen und hatten dadurch
    Zeit, all die verschiedenen Buchten und Dörfchen zu besuchen und
    sie waren begeistert.
    In zwei Wochen blieb uns nur Zeit, einmal quer und einmal von unten
    nach oben zu fahren. Es gäbe noch so viel zu erkunden!!!!
    Das nächste Mal…….

     

    Die Strasse führt über lange Zeit an der Küste entlang. So hat man
    einen wunderschönen Ausblick über das weite Meer.

     

    Wunderschöne Sonnenuntergänge an der Westküste gehörten am
    Abend dazu.

     

    Vor der Küste gibt es immer wieder markante Felsformationen. In der
    Schifffahrt wurden sie früher oft als Wegpunkte gebraucht.

     

    Im Arches -State- Park an der Westküste.
    Hanspeter konnte es natürlich nicht unterlassen da hinaufzuklettern!

     

    Im Gros-Morne-National Park kann man über die Erdkruste wandern.
    Normalerweise liegt die Erdkruste tief unter dem Boden. Es gibt ganz
    wenige Gegenden auf der Erde, wo sie vor Urzeiten aufgestossen wurde,
    und nun auf der Oberfläche liegt.

     

    Eine kleine Rast vor dem Leuchtturm Port au Choix.
    Überall an schönen Aussichtspunkten sind Stühle aufgestellt. Man
    kann da sich ein wenig hinsetzen und die Gegend geniessen.

     

    In Deer Lake hat es am Abend bei unserer Ankunft in Strömen geregnet.
    Dadurch bot sich uns ein Besuch des Neufundland Insektariums an, das gerade
    auf der anderen Seite der Strasse des Campingplatzes lag.
    Die unglaublichen Farben und die Vielfalt der bis zu faustgrossen
    Schmetterlingen in der Sammlung aus aller Welt hat uns sehr gut gefallen.
    Die lebenden Schmetterlinge im Aussengehege
    waren aufgrund des kalten Wetters sehr träge und daher gut zu
    fotografieren.
    Dank einer Reisegruppe, der wir uns anschliessen konnten, profitierten wir
    von einem interessanten Vortrag über das Leben und die Organisation
    der Honig Bienen Völker.

     

    Einen Abstecher machten wir noch in das kleine Fischerdörfchen
    Burgeo. Die Fahrt dahin führt etwa 150 km über eine Hochebene,
    die sehr an Norwegen erinnert. Die weite Fahrt bei wunderschönem
    Wetter hat sich gelohnt; natürlich mussten wir die ganze Strecke
    am nächsten Tag wieder zurück.

     

    Ein Kanadier meinte, als wir ihm sagten, wir gingen nach Neufundland:
    die Fähre dahin sei „never on time“!
    Das mussten wir auf der Fahrt zurück zum Festland dann auch erfahren.
    Zweieinhalb Stunden warteten wir vor der Einfahrt zum Terminal
    in Sidney. Der Riesenkahn tuckerte auf der Stelle, einmal rechtsherum,
    dann linksherum. Der Kapitän gab am Anfang nur durch, es gäbe eine
    Verspätung, weil sie nicht in den Hafen fahren könnten.
    Was los war, erfuhren wir nicht. Na ja, wir sind wieder sicher angekommen.

    Neufundland ist eine wunderschöne Insel und als Ferienziel
    sehr zu empfehlen. Es ist wie überall, je mehr Zeit man hat, je mehr
    könnte man auch die kleinen Dinge erkunden. Aber auch in kurzer
    Zeit ist es ein lohnendes Ziel.